Der neue Fasten-Code

Persönlicher Hintergrund zum Buch und zur Entstehung des neuen Konzepts

Im Rahmen der Ausbildung zur Fastenleiterin hatte ich gelernt, dass dem Fasten eine möglichst vollständige Darmentleerung vorausgehen sollte und regelmäßige Einläufe während einer Fastenkur sinnvoll und wichtig seien. Sobald ich jedoch durch Gespräche mit Frau Prof. Dr. Axt-Gadermann von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Darmmikrobiom erfuhr, konnte ich die Fastenwochen nicht länger so anleiten, wie ich es gelernt hatte.

Also berichtete ich den Teilnehmenden während einer herkömmlichen Basenfastenwoche von den Nachteilen einer Darmreinigung im Rahmen einer Fastenkur und blickte in erschrockene, überraschte, aber auch in erleichterte Gesichter.
Fastenbegeisterte Menschen fasten oft jährlich, einige sogar zweimal im Jahr, und nun erfuhren sie, dass sie ihrem Darmmikrobiom – und damit ihrer Gesundheit – mit dem Abführen schadeten, obwohl die Absicht eine gesundheitsfördernde war.
Ich erläuterte der Gruppe die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um das Darmmikrobiom und stellte es den Teilnehmenden frei, ob sie das Bittersalz zu Fastenbeginn trinken wollten oder nicht. Die Entscheidung fiel einheitlich aus: Alle verzichteten! Und alle erlebten eine gute Basenfastenwoche.

Dadurch entstand die Idee für ein neues, modernes Fastenkonzept, das dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entspricht und dem Darmmikrobiom nicht nur nicht schadet, sondern dieses fördert. Zudem enthält das Konzept weitere unterstützende Maßnahmen, sodass sich die Fastenkur ganzheitlich und nachhaltig gesundheitsfördernd im Alltag der Teilnehmenden auswirkt. Es rücken nicht nur das Mikrobiom und eine gesunde Ernährung in den Fokus, sondern die Fastenwoche ist an die Herausforderungen und vorherrschenden Themen des modernen Lebens angepasst.

Vom Mut, Neues zu wagen

Dabei geht es nicht darum, das Altbewährte zu verteufeln oder schlecht dastehen zu lassen – es geht um den Mut, etwas Neues zu vermitteln, nachdem jahrelang aus Überzeugung etwas anderes gelehrt und vermittelt wurde. Man wusste es nicht besser. Inzwischen hat sich der Wissensstand verändert. In diesem Fall bringen neue Analysemethoden neue Erkenntnisse mit aussichtsreichen Entwicklungen.

Dinge anders zu machen, bedarf Neugier und Mut – vor allem aber der intrinsischen Überzeugung, dass das Neue einen größeren Mehrwert bewirkt als das Alte. Diese Überzeugung stützt sich auf den aktuellen Forschungsstand. Für mich als Leitung war es ein spannender Prozess mit guten Ergebnissen und der Schlussfolgerung, dass Aufklärung und die niederschwellige Vermittlung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Schlüsselfaktoren dafür sind, dass nicht nur Einzelne, sondern auch Gruppen einen neuen Erfahrungsraum betreten können.