Achtsames Schreiben ist eine gute Möglichkeit, um unsere Gedanken und Gefühle ins Bewusstsein zu holen. Handschriftlich breiten wir unser Inneres auf Papier aus und können Klarheit finden.
Von innen nach außen
Wenn wir achtsamer leben wollen, passiert es schnell, dass wir uns in Ideen und äußeren Konzepten verlieren, von denen wir glauben, dass sie uns zu einem achtsamen Menschen machen. Wir haben eine bestimmte Vorstellung davon, wie ein ‚achtsamer Mensch‘ aussehen und sich verhalten sollte, und geben uns Mühe, dieser nachzukommen. Doch bedeutet ein achtsames Leben nicht, bestimmte äußere Vorgaben zu erfüllen. Vielmehr gestalten wir unser bewusstes Leben von innen heraus.
- „Ein achtsames Leben beginnt immer bei uns selbst ~ in unserem Inneren.“
Achtsames Schreiben zur Innenschau
Handschriftliches Schreiben kann eine wertvolle Begleiterin dabei sein, in unsere Innenwelt einzutauchen. Daher ist es das Kernelement eines Rituals, das ich ‚achtsam schreiben‘ nennen möchte und für das ich online in meinen ‚achtsamen Schreibritualen‘ einen Rahmen anbiete. Beim achtsamen Schreiben geht es nicht darum, besonders kunstvoll und ästhetisch ansprechend zu schreiben. Mit dem Stift in der Hand breiten wir unser Inneres auf dem Papier vor uns aus, schreiben automatisch das heraus, was sich jetzt gerade zeigen, was sichtbar werden möchte. Dadurch halten wir uns schreibend selbst einen Spiegel vor. Wir schreiben in ganzen Sätzen und ohne viel zu überlegen oder den Stift lange abzusetzen.
- „Achtsames Schreiben enthüllt eine Momentaufnahme unserer selbst. Wie scharf umrissen und wie ehrlich dieses Bild ist, haben wir dabei im wahrsten Sinne des Wortes selbst in der Hand.“
Mit dem Stift in der Hand
Dabei ist es wichtig, dass wir mit der Hand schreiben, da es eine viel tiefere Erfahrung für uns ist, als am Computer zu tippen. Mit der Hand schreiben wir langsamer, werden angehalten, aus dem Alltagsstress auszusteigen, aufmerksam zu werden und zur Ruhe zu kommen. Jeder Buchstabe will geformt werden und kann nicht mit einer immergleichen, kurzen Berührung entstehen. Mehrere unserer Sinne werden intensiv beansprucht, sodass wir bewusst mit uns in Kontakt kommen.
- „Mit dem Stift in der Hand übernehmen wir Verantwortung für unser Inneres und gestalten Schritt für Schritt bewusst unser Leben im Außen.“
Achtsames Schreiben als Anker
Indem wir achtsam schreiben, holen wir unsere Gedanken und Gefühle ins Bewusstsein. Wir schenken ihnen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, anstatt sie wegzudrücken, wie wir es häufig im Alltag tun. Gerade in herausfordernden Zeiten kann achtsames Schreiben ein Anker sein, der uns dabei hilft, unsere Gedanken zu ordnen, unsere Gefühle darunter hervortreten zu lassen ~ und so zu fühlen, was gefühlt werden möchte. Diese achtsame Innenschau schenkt uns Klarheit. Unsere Handlungen im Außen werden klarer und bewusster, da wir weniger in Gedankenstrudeln oder denselben automatischen Mustern steckenbleiben.
- "Durch achtsames Schreiben werden wir zum Beobachter unserer selbst und beginnen zu sehen, wie wir funktionieren, was wir brauchen und was uns wirklich wichtig ist. Nur so erkennen wir uns selbst ~ und den Weg, den wir wirklich von Herzen gehen möchten."
Achtsames Schreiben hilft uns dabei, zu bewussteren Menschen zu werden ~ und zwar von innen nach außen. Nur so können wir langfristig in die Veränderung gehen, kommen zurück zu uns und in Verbindung mit der wundervollen Erde, die wir unser Zuhause nennen dürfen.
- "Schreiben ist für mich wie eine treue Begleiterin, die mir hilft, Klarheit zu finden und zu meiner inneren Stille zurückzukommen. Papier und Stift sind wie ein Boot, das mich über die Stürme im Leben trägt, ohne dass ich dabei die Verbindung zu meiner intuitiven Führung, zu mir selbst verliere."
Franziska Hülshoff hat seit 2018 eine zweite Heimat im Südwesten Portugals auf dem Land gefunden und arbeitet online als Autorin und Lektorin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten am Meer beim Surfen oder Spazierengehen. Ihren Entwicklungsroman ,Mehrweh‘ hat sie im Herbst 2020 als Selfpublisherin veröffentlicht.
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