Nicki Pollmeier ist die kreative Seele hinter krikelakrak. Sie erstellt Illustrationen und lässt bunte Buchstaben zu Texten werden, die Bedeutung haben. Ich durfte ihr zehn Fragen rund um ihre Geschichte, Kreativität und Leidenschaft stellen. Herzlichen Dank, liebe Nicki, und allen Leser*innen viel Freude beim Eintauchen in eine lebendige, bunte Welt.
Liebe Nicki, stell dich in drei Sätzen vor: wer bist du, was machst du und was treibt dich an?
ICH BIN bunt, kreativ, fantasievoll, ehrlich, sensibel, gerechtigkeitsliebend und sehr leidenschaftlich!
ICH MACHE Illustrationen und lasse schöne gemalte Buchstaben zu Texten werden, die Bedeutung haben.
MEINE INTENTION ist es, mit krikelakrak, also meinen Werken und Worten die Welt ein bisschen bunter zu machen, Herzen zu berühren und mitzureißen.
Achtsamkeit beim Schaffensprozess
Hast du schon immer eine Liebe zu bunten Buchstaben, besonderen Zeichnungen und schönen Worten?
Seit ich denken kann, liebe ich Farben und Formen, liebe es kleine Zeichnungen und große Bilder zu malen. Ich habe schon in der Schulzeit Lehrer:innen und Schüler:innen karikiert und lustige Comics in die Hefte gekrikelt, anstatt dem meist langweiligen Unterricht zu lauschen. Zuhause malte ich mir dann die Seele vom Leib, großflächig, experimentierte mit Farben, Formen, Ausdruck, abstrakt, von der Leber weg. Beim Malen bin ich maximal achtsam – ich höre immer dabei Musik, die meine Stimmung verstärkt, konzentriere mich auf das, was ich fühle, wähle intuitiv die Farben und stelle mein Innerstes dar. Das Schönste: wenn ich einen Song höre, kann ich später sehen, wie und was ich dazu gemalt habe. Er hält die Erinnerung fest. Wie ein Foto. Nur Musik und Farben.
Zum „Schönschreiben“ hat mich meine Mutter gebracht, die rigoros meine krakeligen Texte in der Grundschule durchstrich, damit ich sie neu und dann schöner schrieb, ich musste seitenweise Schlaufen und Bögen üben, damit meine Schrift schöner würde als ihre. Heute bin ich ihr dankbar! 😉 Später schaute ich auch nach anderen schönen Handschriften, übte neue Buchstaben und optimierte meine i-Punkte und Schnörkel. Mein Opa war Schriftsetzer und hat mir als Erster das Gestalten und Setzen von Text, dem goldenen Schnitt und schöne Buchstaben gezeigt. Ich liebe Buchstaben und Worte und vor allem, WAS ich mit ihnen ausdrücken und dass ich damit berühren kann.
Nicht nur der Inhalt, sondern auch wie und wo die Worte und Buchstaben präsentiert werden, erzeugen den Ausdruck des Ganzen. Hach, ich könnte wahrscheinlich stundenlang darüber schreiben…
Über Leidenschaft, Berufung & Beruf
Wie und wann ist die Idee für krikelakrak entstanden?
Ursprünglich wollte ich Kunst oder Grafik studieren, aber letztlich bin ich einen anderen finanziell sicheren Weg gegangen. Während meiner Elternzeit wurde die Zeit für Malen mit Farben auf Leinwänden zu knapp, aber ich genoss es, mit meinen Kindern zusammen am Tisch zu sitzen und ihre Zeichenwünsche zu erfüllen, während sie krikelten. „Malst du mir einen Hund? Oder ein Rotkehlchen?“ Wir saßen andauernd mit unzähligen bunten Stiften und Farben gemeinsam am Tisch und ich kreierte kleine Buttons, Karten, gestaltete Thermobecher und bemalte Steine. Irgendwann überlegte ich mit meiner lieben Freundin Kerstin, die Grafikerin ist, wie ich meinen Traum künstlerisch beruflich tätig zu sein, umsetzen könnte. Ein Name musste her. Kerstin wusste sofort, du machst doch krikelakrak! DA IST ER, mein Name! Auf Facebook entstand meine Seite „krikelakrak“ und ich hatte meine Galerie, in der ich „meine Kunst“ zeigen konnte. Ich zeichnete fast täglich kleine blondgelockte Nickis mit blauweißgestreiften Shirts, die zu meinem Markenzeichen wurden. Ich habe Kinderbücher illustrieren dürfen, Logos gestaltet, große und kleine Aufträge erfüllt. Später kam Instagram dazu und meine Galerie ist mittlerweile wunderbar gut besucht, in der ein toller Austausch, eine warme Atmosphäre und die Möglichkeit besteht, in meinem Shop Motive für den Eigendruck zu kaufen. So kann sich jeder sein Lieblingskrikelakrak direkt und nachhaltig auf seinen Lieblingsuntergrund drucken lassen.
Zeichnen ist wie Atmen
Woraus schöpfst du die Kreativität für dein Tun?
Aus dem Leben, aus dem, was ich wahrnehme, höre, sehe und fühle. Und ich nehme viel wahr. Es ist wie Atmen: ich nehme die Eindrücke auf und krikel sie wieder aus. Wichtig für mich ist Freiheit zu haben, ins Grüne blicken zu können und morgens barfuß über das taunasse Gras zu laufen, das Fell meiner Hunde zu streicheln und die Hühner gackern zu hören.
Kreativität als Selbstfürsorge
Du hast einen bunten Alltag mit Partner, Kindern, Haustieren und einer nebenberuflichen Selbständigkeit. Wie hältst du in deinem Alltag ausreichend Zeit und Raum für Kreativität bereit?
Ich lebe in wilder Ehe mit Superman, meinen 2 und seinen 2 Töchtern, 2 Hunde, 6 Hühner und 4 Wachteln in der Villa Kunterbunt. Ich habe aktuell eine 70 % Stelle, in der ich mit Daten und Zahlen jongliere. Zeit für mich kommt also nicht geflogen, dafür muss ich mich entscheiden. Manchmal sind es nur kleine Ideen und Gedanken, die ich notiere und skizziere, in diesem Jahr sind es aber täglich mehrere Stunden. Diese Zeit investiere ich in mich, weil sie mir gut tut und meiner Seele Raum gibt! Aus meiner Kreativität entspringt so viel Energie, die mich zusammenhält und tiefe Zufriedenheit schenkt.
Die Ideenvielfalt hinter krikelakrak
Hast du ein Ritual, dass dir hilft in den künstlerischen Flow zu kommen? Greifst du täglich zu Farbe, Pinsel oder Stift?
Nein, ich habe mich dieses Jahr entschieden selbstbestimmt zu arbeiten, d.h. keine Aufträge mehr anzunehmen und meinem Bauchgefühl zu folgen. Mein Kopf ist voller Ideen. Immer. Wie kleine bunte Blasen schweben diese um mich herum. Manchmal sind sie ganz ungeordnet und ich muss sortieren, aussortieren und dafür sorgen, dass einige sich entladen können. 😊 Es ist ein Gefühl, dem ich auch nachgeben muss. Täglich.
Illustrationen mit Botschaft
Hast du selbst eine persönliche Lieblingsillustration oder ein Lieblingszitat von dir?
In allem, was ich mache, steckt immer ganz viel Herzblut, von daher ist die Entscheidung schwierig.
Ich liebe alle meine Illustrationen sehr, diese ganz besonders: Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.
Und hinter den Sprüchen und Zitaten, die ich lettere, steckt wohl immer eine Botschaft: Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert! Und: Wir können jeden Tag aufs Neue entscheiden, welchen Einfluss wir auf diese Welt ausüben möchten. (Jane Goodall)
Achtsamkeit als tägliche Begleitung
Welche Rolle spielt die Achtsamkeit in deinem Leben?
Auch das könnte ich mit einem Spruch beantworten: Open your heart and let love rush in from all corners of the universe.
Da ich viel fühle und wahrnehme, ist es für mich ganz wichtig achtsam zu sein, um mich auf eine Sache zu konzentrieren und anderes auszublenden. Ich bin immer barfuß, um den Boden unter den Füßen zu spüren und bei mir sein zu können, gehe bewusst morgens eine Runde über den feuchten Rasen, lausche den Vögeln, ich meditiere unregelmäßig, spiele Klavier und beim Zeichnen/Malen versinke ich komplett und zentriere mich.
Kurz und knapp – deine besten Tipps für ein kreatives und buntes Leben:
Es gibt überall Buntes für die, die es sehen möchten.
Es gibt überall Gutes für die, die ihre Sinne darauf ausrichten.
Also: Augen auf, lass dich inspirieren, geh in die Natur, in Museen oder in Galerien (auch Instagram ist eine), schau nach innen.
Und dann sei ein neugieriges Kind, probier aus, schau dir Tutorials an, mach Coachings, habe Spaß dabei und sei bunt!
Gutes Netzwerk
Liebe Nicki, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst.
Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchten, wo finden sie dich?
Du findest mich, wenn du nach „krikelakrak“ suchst 😉
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Nicki Pollmeier
Nicki Pollmeier karikiert und krickelt schon von Kindheit an. Heute erstellt sie Illustrationen und lässt schöne gemalte Buchstaben zu Texten werden, die Bedeutung haben. Ihre Intention ist es, mit krikelakrak die Welt ein bisschen bunter zu machen und Herzen zu berühren.
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