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Kurzgeschichten zum Nachdenken

Die Geschichte vom Holzfäller und über persönliche Kraftquellen

4 Minuten Lesezeit

Kraftquellen finden und schützen

Kraftquellen finden und zur Priorität machen: Leuchtet eine Warnleuchte im Auto auf, steuern wir bald die nächste Werkstatt an, und wenn der Akku unseres Smartphones fast leer ist, schließen wir es unmittelbar an die nächste Steckdose an. Einen leeren Akku lassen wir meist gar nicht zu. Nur bei uns selbst übergehen wir diesen Punkt recht schnell.

Ist unser Alltag stressig, voller Termine und Verpflichtungen, vernachlässigen wir unsere eigenen Bedürfnisse und Kraftquellen häufig als erstes. Eine Zeit lang stellt das kein Problem dar, doch ist dies ein Dauerzustand, erschöpfen wir über kurz oder lang unsere Ressourcen. Und damit uns selbst. Das bringt die Geschichte vom Holzfäller auf den Punkt:

Die Geschichte vom Holzfäller

Kennst du die Geschichte von dem erschöpften Holzfäller, der seine Zeit und Kraft verschwendete, weil er mit einer stumpfen Axt arbeitete?

Als ihm jemand vorschlug, zunächst seine Axt zu schärfen, antwortete der Holzfäller:

»Dafür habe ich keine Zeit, ich muss doch Bäume fällen.«

Vernachlässtigte Selbstfürsorge

Die unscharfe Axt – der unscharfe Alltag

Ich hatte auch keine Zeit für die Tasse Tee, das verlockende Nichts, geschweige denn für einen Spaziergang ohne Blick auf die Uhr. Ich hetzte weiter durch den Dschungel der Aufgaben und konnte längst nicht mehr klar sehen. Mich nicht, meine Bedürfnisse nicht und alles andere auch nicht. Alles erschien unscharf, weil ich meine Axt viel zu lange nicht gewetzt hatte.

Der ewig unerledigte Punkt meiner To-do-Liste heißt Selbstfürsorge

Meist leidet die Selbstfürsorge unter den stressigen Phasen als erstes und am stärksten. Und mal ganz ehrlich:
Wer kennt heute noch stressfreie Zeiten?
Eine Kalenderwoche ohne Termine?
Einen Tag nur für sich?
Eigentlich sägen wir doch die ganze Zeit an irgend­welchen­ Bäumen herum und merken nicht, dass sie einfach nicht fallen wollen. Weil wir uns nicht fallen lassen, uns viel zu viel gefallen lassen, uns die Zeit für uns nicht nehmen und uns damit das Wichtigste nehmen: Die Möglichkeit zum Kräftesammeln.

Vielleicht ist unsere Welt zu vollgestopft mit unerschöpflichen Aufgaben und verlockenden Chancen? Vielleicht schenken wir uns aber auch einfach zu wenig Raum für uns selbst.

(Auszug aus meinem Buch Verlauf dich nicht)

Persönliche Kraftquellen finden

Was brauche ich, damit es mir gut geht?
Und was nimmt mir Kraft?

Manchmal erlebe ich in meinen Achtsamkeitskursen, dass die Teilnehmenden zunächst keine Antworten auf diese Fragen haben. Doch sind diese zentral für unser persönliches Wohlbefinden. Erst wenn wir wissen, was für uns persönlich wichtig ist, wo wir Kraft tanken oder Entspannung und Freude finden, können wir diese Kraftquellen bewusst schützen und sie zur Priorität in unserem Alltagsleben machen.
Auch auf Instagram habe ich nachgefragt. Hier kommt eine Auswahl der Antworten. Vielen Dank für eure Impulse.

Liste mit Kraftquellen

kraftquellen

Kraftquellen sind wichtige Anker im Alltag

Für unsere Kraftquellen sollten wir regelmäßig Lücken im Kalender und Pausen im Alltag lassen. Hilfreich ist es, unsere persönlichen Vorhaben, privaten Verabredungen und Hobbys wie einen regulären Termin in den Kalender einzutragen – auch Zeiten des Nichtstuns oder Zeit, die man allein verbringen möchte. Ist ein Zeitfenster bereits vergeben, dann besetzen wir es nicht leichtfertig mit etwas anderem.

Letztlich nähren wir uns aus einer Vielzahl verschiedener Elemente. Deshalb sollten wir all unseren Lebensbereichen Aufmerksamkeit schenken. Nimmt beispielsweise die Arbeit oder die Pflege von Angehörigen einen zu großen Raum ein, ist es klar, dass auf der anderen Seite weniger Zeit für die Familie oder Hobbys bleibt.

Kraftquellen schützen und in Balance leben

Manchmal ist uns die konkrete Ursache für ein Gefühl von Erschöpfung oder persönlicher Unzufriedenheit nicht bewusst. Stehen Anforderungen und Kraftquellen in einem ungünstigen Verhältnis, können bereits kleine Veränderungen große Wirkungen erzielen, indem wir den persönlichen Kraftquellen mehr Zeit einräumen.

Und was füllt deinen Akku?

Stecken größere Strukturen hinter der fehlenden Balance, lohnt sich eine tiefere Auseinandersetzung mit der persönlichen Situation. Wenn wir Zeit- und Energieräuber erkennen, individuelle Stressauslöser sowie eigene Bedürfnisse und Ziele definieren, gewinnen wir Klarheit und können das Leben selbstbestimmt und positiv ausrichten. Das machen wir in meinen Achtsamkeitskursen auf Sylt.

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Ich bin Johanna und in meinen Seminaren, Büchern und auf meinem Blog findest du Ideen, wie du in unserer komplexen und schnelllebigen Zeit gut auf dich achtest.

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2 Kommentare

  1. So ist es bei uns. Um meine Mutter zu entlasten, sodass sie wieder mehr in ihrer eigenen Energie sein kann, kommt jetzt ein professioneller Pflegedienst für Senioren und eigentlich sind damit alle zufriedener – wenn auch nicht von Anfang an. Aber es nützt jedem mehr, wenn die lieben Menschen um einen herum selbst erfüllt sind, denn dann gibt es mehr zu geben! Danke für diesen tollen Beitrag und die ganzen wertvollen Tipps! Eine wunderschöne Geschichte!

    • Vielen Dank für deine Gedanken, liebe Anna.


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