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Nein sagen lernen ohne Schuldgefühle

4 Minuten Lesezeit

Nein sagen lernen: Freundlich und klar nein sagen zu können ist eine wichtige Komponente der achtsamen Kommunikation und eine Voraussetzung für gelingende Selbstfürsorge und gesunde Beziehungen. Warum es manchmal so schwer ist und wie es funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.

Nein sagen lernen

Vom unehrlichen Ja zum ehrlichen Nein

„Ja, ich kann das Geschenk für die Kollegin besorgen.“
„Ja klar, sehen wir uns noch vor deinem Urlaub.“
„Ja, ich erledige den Auftrag bis um 16 Uhr.“
„Ja, ihr dürft bei uns übernachten.“
„Ja, du darfst aus meiner Flasche trinken.“

Ein Ja scheint vielen Menschen oft einfacher über die Lippen zu gehen als ein Nein. Warum ist das so? Warum sagen wir manchmal ja, obwohl die innere Stimme nein sagt? Und warum haben wir Schuldgefühle, wenn wir nein sagen? Die Gründe sind vielfältig. Die Folgen auch.

Wenn das Neinsagen schwerfällt, wirken oft tieferliegende Überzeugungen

Glaubenssätze sind individuelle Überzeugungen, die wir meist in der Kindheit gelernt und im Laufe des Lebens verinnerlicht haben. Sie sind uns oft nicht bewusst. Es sind individuelle unbewusste Wahrheiten, die oft keine Alternative und keinen Kompromiss zulassen.

Fällt es uns sehr schwer, nein zu sagen, können zum Beispiel folgende Glaubenssätze dafür verantwortlich sein:

  • „Wenn ich nein sage, zerstöre ich die Harmonie.“
  • „Wenn ich nein sage, enttäusche ich andere.“
  • „Wenn ich nein sage, bin ich egoistisch.“
  • „Wenn ich nein sage, denken die anderen, ich sei nicht hilfsbereit.“

Indem wir ja sagen, erfüllen wir uns also Bedürfnisse wie Harmonie, Verbundenheit oder Anerkennung. Doch zugleich bringen wir uns in einen Konflikt mit uns selbst und übergehen die Bedürfnisse, die wir uns mit dem Aussprechen des Neins erfüllen würden – zum Beispiel Ruhe, Selbstbestimmung, Authentizität, Entlastung, Selbstfürsorge.

Nein sagen ohne Schuldgefühle – worum es wirklich geht

Wenn wir nein sagen, geht es nicht darum, unserem Umfeld vor den Kopf zu stoßen, nur an uns selbst zu denken oder anderen keinen Gefallen mehr zu tun. Es geht darum, dass wir für uns einstehen können und uns selbst nicht vergessen. Es geht um Selbstfürsorge und gesunde Abgrenzung. Es geht darum, nein sagen zu können, wenn wir nein sagen wollen – ohne damit andere zurückzuweisen und ohne sich selbst mit Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen zu belasten. Letztlich erschaffen wir mit authentischem Verhalten gesunde Beziehungen.

Fünf Tipps: Nein sagen lernen ohne Schuldgefühle

1.) Mache dir bewusst, wozu du ja sagst, wenn du nein sagst

Um gut und ehrlich nein sagen zu können, solltest du deine Bedürfnisse spüren und deine persönlichen Werte und Grenzen kennen. Es ist auch hilfreich, individuelle Ziele zu verfolgen. Wenn wir wissen, was für uns wichtig ist, können wir viel leichter eine Entscheidung treffen, weil das Ja mehr wiegt als das Nein. Ein Nein bedeutet immer auch ein Ja zu etwas und verdeutlicht, dass du achtsam bist und gut für dich sorgen kannst.

2.) Formuliere den Grund, wenn du nein sagst

Du brauchst dein Nein nicht erklären, du kannst es aber begründen. Den Grund für das Nein zu formulieren und auszusprechen, kann sowohl für dein Gegenüber als auch für dich selbst hilfreich sein, da die Entscheidung besser nachvollziehbar ist und dich somit von möglichen Schuldgefühlen befreit. Wichtig ist, das Nein lediglich zu begründen und sich nicht dafür zu rechtfertigen. Viele Worte und unnötige Erklärungen schwächen ein Nein. Manchmal reicht auch einfach das „Nein“ – ohne jeglichen Grund. Denn „Nein.“ ist ein ganzer Satz.

3.) Nein sagen ist beziehungsfördernd

Mit einem ehrlichen Nein handeln wir authentisch und verlässlich. Andere Menschen erkennen, dass wir uns und ihnen gegenüber ehrlich sind. Wir spielen uns nichts vor, sondern äußern die wahren Bedürfnisse. Damit können wir ein Vorbild sein und auch andere dazu inspirieren, gut für sich zu sorgen. Zudem verändert ein ehrliches Nein auch die Bedeutung eines Ja.

4.) Räume dir Bedenkzeit ein

Wenn du dir unsicher bist, ist es hilfreich, dir in Ruhe darüber klar zu werden, was du wirklich willst. Du kannst deinem Gegenüber beispielsweise sagen: „Ich denke nochmal darüber nach und sage dir Bescheid.“, oder „Um eine gute Entscheidung treffen zu können, brauche ich noch etwas Zeit. Ich melde mich bis zum Wochenende bei dir.“ So kannst du Klarheit gewinnen und Stress vermeiden.

5.) Nein sagen bedeutet Übung – entwickle Freude daran

Etwas Neues zu tun bringt uns aus der individuellen Komfortzone. Betrachte das Neinsagen als Spiel und suche zunächst bewusst kleine und einfache Möglichkeiten, in denen du das Neinsagen üben und mit immer mehr Leichtigkeit anwenden kannst. Sei dir bewusst, dass du, genauso wie du ganz selbstverständlich  ja sagst, auch nein sagen darfst, und dass die Menschen ein ehrliches Nein meist gut nachvollziehen können. Es wird viele positive Konsequenzen haben, wenn du lernst, deine Grenzen zu wahren und auf deine Bedürfnisse zu achten.

Warum es sich lohnt, nein sagen zu lernen

Es lohnt sich, den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern. Denn ehrlich nein sagen zu können, ist eine wichtige Stressbewältigungsstrategie. Eine Seminarteilnehmerin berichtete, dass sie gravierende Veränderungen in ihrem Leben bewirkt hat – allein durch den neuen und bewussten Einsatz des Wortes Nein. Nein sagen hilft, die persönlichen Grenzen zu wahren und die Energie für das zu nutzen, was uns wirklich wichtig ist. Es schützt vor Überlastung und Stress und ist somit elementar für das persönliche Wohlbefinden, die Beziehungen und die Lebensqualität.

Nein sagen und hören können ist Teil meines Seminars einfachachtsam kommunizieren.

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