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Weniger ist mehr – dann ist genug für alle da

3 Minuten Lesezeit

Auszug aus meinem Buch Schlaflos in der Regenzeit vom 20. März 2010:

(…)

Und während viele von dem fortschrittlichen Leben träumen, ist es für uns ganz gewöhnlich. Wir leben, denken, lernen, arbeiten, konsumieren, essen, erkranken und sterben, wie wir zu leben, denken, lernen, arbeiten, konsumieren, essen, erkranken und sterben lernten und gewöhnen uns im Laufe der Zeit an die seltsamsten Dinge.

Doch wenn ich alles Erlernte ausradiere und die Gegenwart als Fremde von außen betrachte, verstehe ich die Welt nicht mehr:

Surreale Realität ist Normalität

Wir hängen Menschen an Schläuche, setzen ihnen künstliche Gelenke ein und bringen ihr Herz künstlich zum Schlagen. Wir halten die Körperfunktionen am Leben, während die Seele vielleicht auf einem ganz anderen Weg ist.

Wir durchleuchten unsere Körper, aber nicht den Sinn des Lebens.

Wir dürfen die Menschen nicht sterben lassen, aber wir dürfen sie am Leben halten – dürfen wir dann nicht doch über ihren Tod richten, indem wir über ihr Leben richten?

Wir haben keine Zeit, obwohl alles schneller geht.

Wir schauen den ganzen Tag in Displays, aber weniger in Gesichter.

Wir haben die beste Unterhaltung, aber führen seltener Gespräche.

Wir beschleunigen, aber schreiten rückwärts.

Wir haben es leichter, aber werden schwerer.

Wir sind überernährt, aber unterversorgt.

Wir haben es bequemer, aber werden krank.

Wir haben Wohlstand, aber leiden an Wohlstandskrankheiten.

Wir sind das Werkzeug unseres eigenen Erfindungsgeistes geworden – die Welt wird immer komplexer, obwohl das Leben einfacher werden soll.

Gefangene der Freiheit

Weil wir günstiges Fleisch wollen, produzieren wir Tiere wie Materie und bauen Futterpflanzen an, obwohl Menschen hungern. Wir sind uns selbst am Nächsten und doch oft meilenweit entfernt. Wir können zu jeder Zeit an jedem Ort sein, sind aber nur noch selten in der Gegenwart. Die Welt wird immer kleiner – wir können sie sogar nach Hause holen. Alles ist möglich – WIR SIND FREI! Doch die Freiheit macht uns zu ihren Gefangenen. Wenn alles möglich ist, hat man tausend Möglichkeiten und immer zu wenig Zeit. Wir sind die Sklaven unserer Zeit: Von unseren Familien getrennt und mit der Arbeit verheiratet, weil das moderne Leben flexible Menschen verlangt.

Die Abhängigkeit der Freiheit

Wir zerlegen die Welt unter dem Mikroskop, aber verlernen das Staunen.

Wir fühlen uns allmächtig – dabei verlieren wir die Kontrolle.

Wir wollen besitzen, aber werden von allem besessen.

Wir verwurzeln uns in der Erde, aber zerstören sie.

Wir sind die Unterzahl, aber verbrauchen die meisten Ressourcen.

Wir wollen immer mehr, aber übersehen was wir haben.

Wir suchen das Glück um uns herum und spüren nicht, dass wir es in uns tragen.

Wir müssen nicht mehr frieren – wir haben sogar die Heizung in der Welt angemacht.

Wir haben die modernsten Maschinen, aber die eigenen Hände vergessen.

Wir konsumieren Produkte aus anderen Kontinenten, aber können keinen eigenen Garten bestellen – nicht einmal online.

Wir sind frei, aber abhängiger als je zuvor.

Und obwohl wir wählen dürfen, beklagen wir, keine Wahl zu haben.

Verantwortung in der Globalisierung

Wir – ist der westliche Lebensstil.

Wir – ist der hohe Lebensstandard.

Wir – ist das Vorbild für viele Menschen auf der ganzen Welt, die bisher in ihren einzigartigen Kulturen zu Hause waren. Allmählich verschwinden sie in einer seichten Monotonie.

Sind das Klagelieder auf hohem Niveau
oder berechtigte Zweifel an unserer Gesellschaftsform?

Es ist bei Weitem nicht alles schlecht, aber Vieles könnte besser sein, wenn wir weniger komplex und wieder mehr einfach sein würden. In dem ständigen Streben nach schneller, weiter, höher sehne ich mich nach einer Umkehr: Zurück zu den Wurzeln und mit den Händen mal wieder die Erde berühren!

 

Auszug aus meinem Buch Schlaflos in der Regenzeit.

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