Mandala Meditation für innere Ruhe – Gastbeitrag von Lisa-Marie Ziegler

Mandala Meditation - Tipps von Lisa-Marie Ziegler

Die Mandala Meditation – das Betrachten oder das Malen von Mandalas – kann ein wunderbarer Einstieg in die Achtsamkeit und Meditation sein. Die geometrisch perfekt um das Zentrum angeordneten Zeichen, Symbole und Muster vermitteln ein Gefühl von Harmonie und Wohlbefinden. Durch den Fokus auf eine einzige Sache hören die Gedanken auf zu kreisen, du sammelst dich und gelangst so in einen meditativen Zustand.

In diesem Gastbeitrag verrät Lisa-Marie Ziegler drei Tipps, wie du Mandalas in deine Meditations- und Achtsamkeitspraxis integrieren kannst. Vielen Dank, liebe Lisa-Marie.

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Kleine Achtsamkeitsübung – Mandalas im Alltag entdecken

Wir alle kennen Mandalas und haben sie schon in unzähliger Form und Darstellung gesehen. Ob nun als Stickmuster mit floralen Elementen, unter einer Vase liegend oder auf der Haut als Tattoo verewigt.

Wenn du achtsam bist, wirst du auch in der Natur Mandalas entdecken können, wie in einem blühenden Garten.

Und wenn du einmal einem Menschen ganz bewusst in die Augen siehst, wirst du dort leuchtende, einzigartige Mandalas erblicken.

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Mandala-Meditation – Achtsames Betrachten

Suche dir ein Mandala aus, welches dich anspricht und berührt. Das kann ein Bild, ein Poster oder eine Karte sein. Wenn du ein Mandala für dich ausgewählt hast, lasse es zu deinem Meditationsobjekt werden.

Setze dich in Padmasana (eine bequeme, aufrechte Sitzhaltung) vor das Mandala und sehe dir die Muster achtsam und bewusst an. Tauche ein in die Farben und lasse es einfach auf dich wirken. Beobachte was geschieht. Lasse alle deine Gedanken los und werde eins mit dem Mandala.

Bleibe geduldig mit dir. Du kannst dich wann immer du möchtest vor dein Mandala setzen und die wache Ruhe genießen.

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Mandala-Meditation – Mandalas malen

Ein Mandala selbst zu gestalten, wirkt meditativ und sogar heilsam. Außerdem macht es auch einfach sehr viel Spaß. Deiner Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Ob du nun den Pinsel schwingst oder ein Mandala aus Steinen, Grashalmen und Blüten legst, liegt ganz bei dir. Fühle auf jeden Fall zuerst in dich hinein und entscheide dann mit welchem Material du dich wohlfühlst.

Beginne intuitiv und lass dein persönliches Mandala entstehen. Tauche vollkommen in den Schöpfungsprozess ein. Dabei hören die Gedanken auf zu kreisen und du gelangst in einen meditativen Zustand. Wenn du dich diesem Moment ganz bewusst und achtsam hingibst, kannst du die konzentrierten Kräfte des Mandalas nutzen, denn: Ein perfekter kreativer Moment des Erschaffens mit einer positiven, inneren Ausrichtung, wird durch das Kreieren eines Mandalas lebendig und somit zur Materie.

Ich wünsche dir viel Inspiration, Freude und schöne, entspannende Momente mit dir selbst.

Lisa-Marie

Lisa-Marie Ziegler ist Künstlerin – leidenschaftlich und mit ganzem Herzen. Sie zeichnet Mandalas inspiriert vom Leben im Einklang mit der Natur. Mit ihren Mandalas möchte sie Menschen dazu inspirieren, ihre Herzen für die Natur zu öffnen und sich in dieser Herzensverbindung wieder als Teil des großen Ganzen zu erleben.

www.galerie-ziegler.de

Mandala Meditation - Tipps von Lisa-Marie Ziegler

Mandalas zum Download findest du auch hier.

Minimalismus-Challenge – 10 Fragen an Kristina von einquadratmeter

Minimalismus-Challenge mit Kristina

Im Rahmen einer Minimalismus-Challenge hat Kristina 100 Tage lang mit nur 100 Dingen gelebt und festgestellt, wie wenig Gegenstände sie im Alltag wirklich braucht. Die Reduktion im Außen führt zu innerer Ruhe und Klarheit. Kristina verrät wertvolle Tipps, wie wir mehr Zeit und Aufmerksamkeit für das wirklich Wichtige im Leben finden – vielen Dank, liebe Kristina.

Liebe Kristina, stell dich in drei Sätzen vor: Wer bist du, was machst du und was treibt dich an?

Kristina: Hallo liebe Johanna, ich bin Kristina, 34 Jahre alt und bin aus großer Leidenschaft Minimalismus- und Ordnungscoach. Ich möchte so vielen Menschen wie möglich dabei helfen, durch das Ausmisten im Außen (und im Innen) mehr Klarheit und damit Leichtigkeit, Freude, Fokus und wirkliche Zufriedenheit im Leben (wieder) zu finden. Durch das Ausmisten bei mir selbst, habe ich gelernt meinen Fokus wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu lenken – und vor allem auch die Zeit dafür zu haben. Und jetzt möchte ich anderen Menschen helfen, das auch zu schaffen, wenn sie es sich wünschen.

Minimalismus

Weniger ist mehr: Wie äußert sich das in deinem Leben?

Kristina: Mein Leitsatz „weniger ist mehr“ äußert sich eigentlich in allen Lebensbereichen. Angefangen natürlich im Außen, mit materiellen Dingen. Durch weniger Besitz, schätze ich die Dinge, die ich noch besitze, viel mehr wert und pflege sie auch mehr. Ich bin achtsamer und so viel zufriedener mit meinem Besitz, weil ich nicht nach dem ständigen „Mehr“ und „Besser“ strebe, sondern für mich erkannt habe, dass dieser Weg nie langfristig zufrieden macht. All das, was ich früher immer kaufte, um mein Leben, mein Zuhause oder meinen Kleiderschrank vermeintlich besser oder „perfekt“ zu machen, hatte mich in Wirklichkeit eher von der Zufriedenheit entfernt, die mir immer wünschte.

Weniger Besitz – mehr Zeit

Denn immer, immer mehr Besitz bedeutet ja, dass man sich nach etwas sehnt, das man gerade nicht hat. Man lebt im ständigen Mangel und kann somit auch nie wirklich zufrieden werden im Hier und Jetzt. Und lustig ist auch, dass mehr Besitz auch mehr Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Mehr Putzen, mehr Waschen, mehr Aufräumen, mehr Ordnen, mehr Verwalten all der Dinge. Durch weniger Besitz in meinem Leben habe ich tatsächlich mehr Zeit. Mehr bewusste Zeit und Aufmerksamkeit für die Menschen und Aktivitäten, die mir wirklich wichtig sind in meinem Leben.

Alles hat einen festen Platz

Aber auch bei Kleinigkeiten im Alltag merke ich immer wieder, dass weniger immer so viel mehr ist. Zum Beispiel beim täglichen Kochen in der Küche. Dadurch, dass ich nur das besitze, das ich wirklich brauche, gibt es beim Zubereiten von Essen keine (wenn auch kleinen) Frustmomente mehr („Wo ist denn jetzt der Gemüseschäler wieder?“ „Oh nein der Topf den ich jetzt schnell brauche ist ganz hinten unten im Schrank.“ „Na toll, jetzt fallen mir wieder alle Tupperdosen entgegen.“). Solche Situationen gibt es nicht mehr, weil jedes einzelne Ding gut erreichbar ist und einen festen Platz hat. Somit kann ich alles, was ich mache, mehr genießen und mich auch in früher stressigen Alltagssituationen viel mehr entspannen. Jedes Ding hat seinen Platz und ich weiß genau wo es ist. Ich hätte früher nicht gedacht, dass das so viel ausmacht und zum Glück beitragen kann.

Minimalismus-Challenge

Auf Instagram hast du deine persönliche „Minimalismus Challenge – 100 Tage100Dinge“ geteilt. Wie lief das ab und was ist rückblickend deine Essenz aus dieser Zeit?

Kristina: Inspiriert zu der Minimalismus-Challenge hat mich der Film „100 Dinge“ mit Matthias Schweighöfer. (Erst viel später habe ich den grandiosen Film „My Stuff“ gesehen, der als Inspiration für diese deutsche Komödie diente.) Ich fand die Idee faszinierend, einen bestimmten Zeitraum nur mit den wirklich essentiellen Dingen zu leben. In den Filmen starten die Protagonisten mit Null Dingen in ihrer Wohnung und können sich jeden Tag ein Ding aus dem Lager zurück holen, indem all Ihr Besitz gelagert war. Bis sie an Tag 100 das einhundertste Teil zurück holen dürfen.

Minimalismus-Challenge: 100 Tage mit 100 Dingen

Ich habe die Challenge für mich ein klein bisschen abgewandelt durchgeführt, aber trotzdem war es eine riesige Herausforderung. Ich habe 100 Tage  – also von Tag 1 bis Tag 100 – mit einhundert Dingen gelebt. Ich habe mir also eine Liste erstellt mit 100 Dingen, die ich auf jeden Fall für den Zeitraum brauchte und den Rest meines Besitzes durfte ich nicht nutzen. Allein das Erstellen der Liste was so unglaublich spannend und ich kann es jedem nur empfehlen, auch mal seine persönliche „100 Dinge-Liste“ zu erstellen, auch wenn man nicht vor hat die Minimalismus-Challenge zu machen.

Welche Gegenstände benutzt man eigentlich wirklich?

Dann habe ich beobachtet, was ich im Alltag davon nutze – und ob sich all diese Dinge auch auf meiner Liste befinden. Ich habe die Liste dann natürlich noch ein paar mal verändert und ich hätte bei manchen Dingen tatsächlich vorher nie gedacht, dass ich sie auf die Liste meiner ‚essentiellen 100 Dinge‘ setzen würde. Da ich nicht wie im Film meine komplette Wohnung leer räumen konnte, habe ich versucht so viel Möbel und Dinge wie möglich in meinem Keller zu räumen. Das, was blieb, aber nicht auf der Liste war, habe ich dann abgedeckt und/oder zugeschlossen. Es blieben nur meine „100 Dinge“ mit denen ich dann tatsächlich 100 Tage gelebt habe. Auf YouTube und Instagram habe ich viele Fotos und Videos geteilt. Wer neugierig ist, kann hier gerne mal vorbei schauen, wie es bei mir aussah :).

Weniger Dinge = weniger Möglichkeiten + mehr Ruhe

Meine große Erkenntnis aus der Zeit der Minimalismus-Challenge war, dass ich tatsächlich NOCH WENIGER brauche, als ich vorher dachte. In bestimmten Situationen war es natürlich eine Herausforderung (Kuchen backen mit nur einem Topf, einem Löffel und einer Gabel) und manchmal auch nervig (tägliche Handwäsche, da meine Waschmaschine nicht voll wurde), aber überwogen hat eine wunderschöne Klarheit und Ruhe. Sowohl in meiner Wohnung, als auch in meinem Kopf. Ich konnte mich viel besser konzentrieren, war gelassener und hatte tatsächlich NOCH MEHR Zeit. Ich musste morgens nicht überlegen, was ich anziehe und hatte im Bad nur eine Hand voll Produkte stehen, die ich nutze. Es war eine tolle Erfahrung und hat mich inspiriert, meinen Besitz anschließend nochmal zu reduzieren, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, für immer mit nur 100 Dingen zu leben ;).

Aufräumen im Außen

Wir leben in einem Land, in dem es von Vielem sehr viel – wenn nicht sogar zu viel – gibt, was das Aufräumen und Reduzieren erschwert.
Wo fange ich im Außen an, wenn mich der Überfluss erdrückt und überfordert?

Kristina: Ich rate jedem, der nicht weiß wo er anfangen soll, sich hier langsam ran zu tasten und dort anzufangen, wo es für sie/ihn am einfachsten ist. In der Regel ist das der Kleiderschrank. Wichtig ist es, immer erst ALLES aus den Schränken raus zu holen und sich dann bei jedem Ding zu fragen: Mag ich es wirklich? Passt es wirklich? Wann habe ich es das letzte mal getragen? Dinge, die man „für den Fall, dass…“ behält“ kann man direkt aussortieren. Super ist es, sich am Anfang seine drei Lieblingskleidungsstücke als Referenz raus zu suchen. Genau so sollten sich alle Kleidungsstücke ‚anfühlen‘, die man behält.

Ein guter Tipp ist auch, sich am Anfang lieber ZEIT-Ziele zu setzen (z.B. heute Starte ich mit 2 Stunden ausmisten) und nicht „Heute miste ich die gesamte Küche aus.“

Wichtig ist es immer, Erinnerungsstücke separieren (z.B. in eine Kiste) und erst ganz am Ende, wenn man geübter ist mit dem Ausmisten, diese durchzuschauen.

Auch das „Stylen“ der Schränke sollte wirklich erst dann starten, wenn man alle aussortiert und  gerodet hat, sonst fängt man immer wieder von vorne an.

Aufräumen im Innen

Der zweite Schritt für ein aufgeräumtes Leben ist eine innere Arbeit.
Kannst du beschreiben, was wir im Innen alles aufräumen und entrümpeln können und wie das funktioniert? Das ist ja buchstäblich nicht greifbar …

Kristina: Wenn man anfängt im Außen auszumisten, fängt man automatisch auch an, im Innen auszumisten. Man denkt darüber nach, was einem wirklich wichtig ist im Leben, was die eigenen Werte sind und was einem WIRKLICHEN Mehrwert ins Leben bringt. Egal ob es materielle Dinge oder Glaubenssätze und Verhaltensweisen sind, alles hängt zusammen. Das Außen räumt das Innen auf. Und anders herum. D.h. je nachdem, zu welchem Thema oder welcher Besitz-Kategorie man sich hingezogen fühlt, fängt man einfach an. Mir hat Meditation hier sehr geholfen und eine komplett neue Welt eröffnet. Wirklich in Ruhe und ohne Ablenkung hin zu hören, was ich brauche und was mich beschäftigt, hat mir geholfen, auch mein „Innen“ zu entrümpeln. Meditation hat mir gezeigt, dass ich mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen kann und dass ich nicht viel im Außen brauche, um innerlich glücklich zu sein.

Aufräumen, und die Ordnung bewahren

Wer einmal erfahren hat, wie gut sich das Entrümpeln und Aufgeräumt-Sein anfühlt, den lässt das Thema meist nicht mehr los. Und doch: Dinge sammeln sich wieder an, der Kalender füllt sich, zu viele Gedanken belagern den Kopf, man trifft sich mit einer Person, die die eigene Energie klaut.
Kannst du uns Rituale verraten, wie wir die Ordnung und den Minimalismus dauerhaft bewahren?

Kristina: Auch hier ist meine Antwort tatsächlich regelmäßige Meditation und Achtsamkeit mit sich selbst. Dadurch, dass man sich positiv ausrichtet und darauf hört, was man wirklich braucht und wirklich will,  ist es nach und nach nichts Negatives mehr sich von Dingen (und ggf sogar Menschen) zu verabschieden und danach zu leben, was einem wirklich wichtig ist im Leben. Im Gegenteil: man lernt Schritt für Schritt, wie leicht und zufrieden dieses Leben macht, da man so lebt, wie es einem gut tut. Dazu gehört auch, sich dann von Konventionen (eigenen und gesellschaftlichen) zu verabschieden, wenn sie nicht mehr zum eigenen Leben passen.

Wenn ein Gegenstand kommt, darf ein anderer gehen

Im Bezug auf unseren Besitz kann man versuchen, dass man immer wenn man sich ein neues Ding ins Haus holt, sich immer von etwas anderem verabschiedet, egal ob es eine Zeitschrift, ein Buch, ein Kleidungs- oder ein Möbelstück ist. Eins rein, eins raus. Somit überdenkt man seinen Konsum und die Dinge häufen sich nicht unbemerkt wieder an. Ein weiteres schönes Ritual könnte auch sein, bevor man sich etwas neue kauft (egal was) immer erstmal ein paar Tage zu warten und bewusst etwas ähnliches wahrnehmen, das man bereits besitzt. Dafür bewusst dankbar sein und sich wirklich gut überlegen, ob dieses Ding nicht auch den Zweck erfüllt und ob man das neue wirklich braucht.

Verbundenheit mit der Welt

Es ist schon paradox, dass wir im Überfluss leben und uns von dem Zuviel manchmal erdrückt fühlen, während andere Menschen von allem zu wenig haben.
Minimalismus, bewusster Konsum und Nachhaltigkeit hängen untrennbar zusammen – was können wir tun, um durch das eigene Handeln einen Beitrag für eine gute Gesellschaft zu leisten?

Kristina: Das stimmt absolut. Ich hätte früher auch nicht gedacht, dass Minimalismus früher oder später ein nachhaltiges Leben mit sich zieht – und anders herum. Manche fangen mit dem Ausmisten an, mache mit der Plastikvermeidung. Ich denke es gibt da keinen besseren Weg. Mit jedem Schritt auf dem einen oder anderen Weg leisten wir bereits einen großen Beitrag.

Brauche ich es wirklich?

Bewusster Konsum ist hier wahrscheinlich der Schlüssel. Sich bei jedem Ding, das man sich ins Haus holt – egal ob Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik usw. – sich nach und nach zu fragen, ob man es wirklich braucht und vielleicht im zweiten Schritt sogar, wie es hergestellt wurde, ist schon so viel Wert. Jeder kleine Schritt hat einen so großen Impact. Niemand kann hier perfekt sein und muss es auch nicht sein. Wir haben alle nur eine begrenzte Aufmerksamkeit und können uns nur nach und nach an die Themen heran tasten, die uns gerade interessieren. Ich habe zum Beispiel mit dem Aussortieren begonnen, um erstmal die Energie und den Raum zu schaffen, mir über andere Themen im Bezug auf Nachhaltigkeit Gedanken machen können.

Sich auf das Wesentliche besinnen

Was besitzen wir wirklich?

Kristina: Im Prinzip besitzen wir gar nichts wirklich. Außer unserer Lebenszeit. So komisch es auch klingen mag, wir sind ohne jeglichen Besitz auf diese Welt gekommen und werden sie auch ohne alles wieder verlassen. Das einzige, was wir wirklich ‚besitzen’, ist unsere Lebenszeit. Zeit für LEBEN. All die Dinge die wir haben, können uns dabei helfen dieses Leben zu führen und es schön zu machen. Aber das wichtigste ist hier die Balance. Wenn Du Dich in Deinem Zuhause umschaust: all diese Dinge waren mal Geld, all dieses Geld war mal Zeit. Arbeiten wir nur, um uns diese Dinge zu leisten? Wollen wir das? Was geben uns die Dinge wirklich? Ich finde es wichtig sich diese Fragen immer mal wieder zu stellen.

Inspirationsquelle

Ein gutes Buch, ein spannender Podcast, ein bleibendes Zitat, ein Lieblingslied – es gibt viele Inspirationsquellen.
Was inspiriert dich?

Kristina: Oh da gibt es so viel. Mich inspiriert Ruhe und Zeit in der Natur. Mich inspirieren andere Minimalisten, allen voran „The Minimalists“ aus den USA. Sie haben einen tollen Podcast, zwei Filme und Bücher, die es glaube ich auch auf deutsch gibt mittlerweile. Auch wenn Marie Kondo keine Minimalistin ist, hat sie mich mit ihren Büchern und ihrem Blick auf Besitz auch sehr inspiriert. Außerdem liebe ich den Podcast und die Programme von Laura Malina Seiler, da sie mir helfen, mich selbst und das Leben besser zu verstehen.

Gutes Netzwerk

Liebe Kristina, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst.
Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchte, wo finden sie dich (Website, soziale Medien)?

Kristina: Sehr gerne. Vielen lieben Dank für die Einladung, es hat mir sehr viel Spaß gemacht. 🙂
Am aktivsten bin ich auf Instagram. Ansonsten gibt es immer mal wieder ein YouTube Video von mir. Ansonsten natürlich über E-Mail oder ganz bald auch über meine Website.

Kristina – alias ‚einquadratmeter‘ – ist Minimalistin und Ordnungscoach. Sie inspiriert mit ihren Texten und Ausmist-Challenges über Instagram hunderte Menschen und lässt einen mit viel Freude und Positivität über den eigenen Besitz und Konsum reflektieren. Ist weniger wirklich mehr?

Minimalismus-Challenge mit Kristina

Schwere Zeiten: Warum sie wichtig sind und wie du sie bestehst

Schwere Zeiten

Schwere Zeiten machen keinen Spaß. Sie kommen ungefragt, ungewollt, und doch müssen wir sie irgendwie bestehen. Oft sind sie sogar ein Schlüssel für unsere persönliche Entwicklung.
Vier Ideen, mit welchem Mindset du besser durch schwere Zeiten kommst, findest du in diesem Artikel, der ein Auszug aus meinem Buch „Verlauf dich nicht – lebe einfach und bewusst“ ist.

Was passiert, wenn das Lebensgerüst zu wackeln beginnt?

Es ist relativ einfach, glücklich und zufrieden zu sein, wenn die Dinge in unserem Leben rund laufen. Wenn nichts aneckt und sich alles anfühlt, als solle es genau so – oder zumindest so ähnlich – sein, wie es gerade ist. Wenn wir wertvolle Menschen um uns herum, einen soliden Job unter unseren Füßen, ein Ziel und viele Pläne vor uns haben.
Aber was passiert, wenn sich die Umstände plötzlich ändern?
Wenn das stabile Gerüst zu wackeln beginnt, der Boden einsinkt,
das Gerüst einbricht und das Glück mit uns in die Tiefe stürzt?
Bleibt es auch da unten bei uns?
Oder weicht es der Einsam- und Hoffnungslosigkeit?

Schwere Zeiten gehören zu unserem Leben dazu

Irgendeine Bedrängnis fällt dem Leben immer ein, um uns zum Wackeln oder gar Umfallen zu bringen: eine große Tragik oder das subtile Gefühl, dass wir nicht in der eigenen Spur laufen; dass irgendetwas nicht stimmt.
Ein Leben ohne Tiefen gibt es nicht.
Sie werden kommen. Und es ist gut, dass sie kommen, denn sie gehören zu unserem Leben dazu. Tiefen und Niederschläge ermöglichen Wachstum, verursachen Veränderung und lassen uns Dinge überdenken.

Schwere Zeiten

Vier Anregungen, wie du besser durch schwere Zeiten kommst

Vielleicht können wir sie kommen sehen, vielleicht überrumpeln sie uns. Doch wenn sie da sind und wir zeitweise nicht mehr wissen, wo oben und unten ist und wer wir selbst sind, und wir uns fragen, warum das Schicksal mit giftigen Pfeilen auf uns schießt, können folgende vier Ideen dabei helfen, schwere Zeiten mit mehr Sinn und Milde zu bestehen.

1.) Die Gefühle annehmen – auch die uns beschwerenden

Während wir virtuell immer mehr mit Emojis ausdrücken, drücken wir uns im analogen Leben gern vor den unangenehmen Gefühlen. Wir möchten keinen Schmerz spüren und würden ihm am liebsten davonlaufen, ihn abschütteln und einfach hinter uns lassen. Nur leider funktioniert das nicht.
Das Gegenteil ist sogar der Fall: Wir bewältigen und verarbeiten unseren Seelenschmerz, indem wir ihm begegnen und ihn erfahren. Indem wir die Emotionen ansehen und auseinandernehmen, sie verstehen und wieder zusammensetzen, können wir uns selbst heilen.
Erlaube dir also, den Schmerz zu fühlen.
Es ist okay, dass es wehtut. Schwere Zeiten gehören dazu.
Deine Tränen sind okay.
Sie sind dafür da, geweint zu werden.
Weine sie, damit du bald wieder lachen kannst.

Schöne Zeiten, schwere Zeiten – das Leben besteht aus Dualität

Weil kein Leben einzig aus Schmerz besteht, aber jedes Leben aus Dualität, kannst du nur Schmerz empfinden, weil du weißt, wie sich Freude anfühlt. Und weil jedes Element des Lebens so vergänglich ist wie das Leben selbst, wird auch die Schwermut vergehen. Ergründe den Sinn hinter ihr und schenke ihr den Raum, den sie verlangt. Mache sie nicht größer als sie ist, aber versuche auch nicht, sie zu ignorieren. Bette sie in das große Ganze ein – so machst du deine Sorgen weder größer noch kleiner, sondern setzt sie in Relation – und das verkleinert sie am Ende doch.

Abwehr erschafft Leid, Annehmen heilt

Schenke dem Schmerz die Zeit, die er bei dir sein möchte. Du bist nicht allein. Der Schmerz ist bei dir, um dir zu helfen, dich zu befreien, damit dein Leben wieder leichter wird und zurück in die richtige Bahn findet.
Hindernisse, Tiefen und Wendepunkte sind Lehren des Lebens, an denen wir wachsen und zu dem werden können, der wir in dieser Welt sein sollen.
Nichts geschieht ohne Grund. Doch den Sinn hinter dem Schmerz verstehen wir oft erst in der Rückschau, wenn wir diese Phase im Zusammenspiel mit unserem gesamten Leben betrachten. Auch wenn wir nicht jeder Krise eine Sinnhaftigkeit abgewinnen können, gehören sie doch unweigerlich zu unserem Sein dazu. Wir sollten sie und das Unveränderliche annehmen – mit allem, was dazugehört – und nach einer Weile unseren Weg gestärkt weitergehen.

 

2.) Das Glück in uns suchen – auch wenn du nicht daran glaubst, es dort zu finden

Vor allem in schweren Zeiten wollen wir das Gewicht am liebsten abgeben. Wir versuchen uns abzulenken und die leeren, ungefüllten Bedürfnisse mit Äußerlichkeiten zu stopfen. Ganz gleich, ob mit einer Shopping-Tour, einer Fertig-Pizza oder einer Flasche Rotwein – spätestens am nächsten Morgen wachen wir auf und die vermeintliche Fülle wurde verdaut. Die Leere taucht wieder auf, weil oberflächliches Glück niemals einen tiefgründigen Schmerz lindern kann. Es kann ihn vielleicht betäuben, aber nicht erreichen und schon gar nicht auflösen.

Dein inneres Licht leuchtet auch in der dunkelsten Zeit

Denn wahres Glück kommt von innen – und nicht aus einer Plastiktüte, vom besten Dönerladen der Stadt oder als Flaschengeist aus irgendeiner Weinflasche. Immer. Auch in unseren schwierigsten Zeiten. Auch dann, wenn wir meinen, von innen steige nur leerer, dunkler Rauch auf, den wir mit aller Macht durch irgendeine Ablenkung löschen wollen, bringt unser Inneres auch Licht hervor.

Schwere Zeiten und das Glück neu entdecken

Etwas Neues lernen, dankbar und neugierig sein, spielen oder sich bewegen, beten oder meditieren, Zeit in der Natur oder mit lieben Menschen verbringen, kann uns wahres Glück schenken. Auch in der schwersten Zeit. Auch dann, wenn du nicht daran glaubst.
Also verstecke dich nicht vor den Schattenseiten des Lebens. Beginne zu meditieren oder zu malen oder lerne etwas Neues. Tue, was dir guttut, so nährst du dich selbst. Dass wahres Glück von innen kommt, ist ein Geschenk des Lebens an jeden von uns. Du hast deine eigene Quelle, die niemand abdrehen kann – nicht einmal du selbst.

3.) Dankbar sein – auch für die kleinen Dinge

In den dunklen Zeiten steht das Leben nicht nur Kopf – man sieht auch nichts und vergisst so einiges, was längst ­verinnerlicht war, einschließlich unserer Dankbarkeit.
Sobald wir von unseren Emotionen überwältigt werden, überlagern sie die rationalen Denkprozesse. In schweren Zeiten vergessen wir förmlich das Gute in unserem Leben. Dabei ist das Schöne an der Dankbarkeit, dass sie lediglich eine Frage der Perspektive ist: Jeder Moment bietet die Chance zum Dankbarsein.

Das Gute entdecken – auch in schweren Zeiten

Auch wenn du es zeitweilig nicht fühlen kannst, weißt du doch, für welche Menschen, Ereignisse oder Gegebenheiten­ du dankbar sein kannst.
Denk darüber nach und such das Gute in deinem Leben. Lass nicht zu, dass der Schmerz alles schwarzmalt, was vor einiger Zeit noch geleuchtet hat. Sei dankbar, so gut es gerade möglich ist. Und sei dann dankbar, wenn es dir deshalb besser geht.

4.) Achtsam sein – wenn man es am wenigsten sein möchte

Besonders in den schwierigen Lebensphasen­ möchte ich am liebsten alles andere als achtsam sein. Ich möchte in diesen schweren Zeiten die Tage oder Wochen, ja manchmal sogar die Monate vorspulen können, um die belastenden Emotionen zu überspringen und dem Jetzt zu entfliehen.
Dabei ist das Jetzt das Einzige, was wir wirklich besitzen.
Auch wenn es schwer ist, sollten wir annehmen, dass wir sind, wo und wie wir gerade sind: Im Dunkeln, vielleicht auf der schwierigsten Etappe unseres Lebens.
Und klar ist es dort nicht schön.
Und natürlich wollen wir so schnell wie möglich weiter. Doch diese Gegenwehr erfordert viel mehr Energie als die schlichte Akzeptanz des Leidens im Jetzt.

Schwere Zeiten einfach annehmen

Achtsamkeit ist in aller Munde, aber längst noch nicht in allen Leben präsent. Sie zu praktizieren verhilft, die Dinge zunächst einfach so zu nehmen, wie sie entstehen: ohne Bewertung, Bedenken oder Einwand.
Reue über Vergangenes oder Sorgen um die Zukunft – das machen erst wir. Die Dinge sind wie sie sind – mit all ihren Vor- und Nachteilen. Und oft gar nicht so schlimm, wie unser Kopf uns suggeriert.
Du bist jetzt hier:
Im Hier und Jetzt.
Schreite tapfer durch die schwere Zeit, denn sie macht das Leben tiefer, dich stärker und zu dem, der du sein sollst.

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch „Verlauf dich nicht – lebe einfach und bewusst“.

In meinem Seminar „Achtsamkeit und positive Lebensgestaltung“ erlebst du viele Impulse, um dein Leben selbstbestimmt und achtsam zu gestalten.

Zitate für schwere Zeiten und Krisen

für mehr Kraft, Akzeptanz, Zuversicht und Handlungsfähigkeit

Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.

– Paulo Coelho

Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, dann wähle ich den Schmerz.

William Faulkner

Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung.

Joan Baez

Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt.

Hermann Hesse

Die Hoffnung ist wie ein Sonnenstrahl, der in ein trauriges Herz dringt. Öffne es weit und lass sie hinein.

– Friedrich Hebbel

Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Mitte der Nacht ist der Anfang des Tages.

– Demokrit

In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.

Albert Camus

In drei Worten kann ich alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt: Es geht weiter.

Robert Frost

Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.

– John Fitzgerald Kennedy

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von Neuem beginnen.

Buddha

Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.

– Johann Wolfgang von Goethe

Je größer die Schwierigkeit, die man überwand, desto größer der Sieg.

Marcus Tullius Cicero

Selbstbestimmt Leben – 10 Fragen an Ben Münster von dailymentor.de

Ben Münster - Selbstbestimmt leben

Unser Alltag besteht aus vielen Verpflichtungen und oft langen To-Do-Listen. Für die persönliche Zufriedenheit ist es wichtig, unser Fühlen, Denken und Handeln möglichst selbstbestimmt zu gestalten. Schon kleine Elemente können manchmal einen großen Unterschied machen.
Deshalb gibt Ben im Interview wertvolle und selbst erprobte Tipps für ein selbstbestimmtes Leben.
Wie er es schafft, ablenkungsfrei und konzentriert zu arbeiten, auf verschiedenen Ebenen bewusst zu konsumieren und Dankbarkeit für das vermeintlich Selbstverständliche zu empfinden, um Belanglosem wenig Bedeutung einzuräumen, verrät er im Interview. Die Achtsamkeit gilt dabei als sein Fundament.
Vielen Dank, lieber Ben, für die vielen Impulse für mehr Selbstbestimmung, um bewusster zu leben und für mehr Zufriedenheit.

Hallo Ben, stell dich in drei Sätzen vor: Wer bist du, was machst du und was treibt dich an?

Ben: Mein Name ist Ben Münster, 25 Jahre alt, gebürtiger Berliner, studierter Volkswirt, passionierter Handballer und zurzeit hauptberuflich als fachlicher Koordinator in einem E-Commerce Unternehmen tätig. Meine Leidenschaft ist der Sport, sowie der Ausbau des Online-Magazins DailyMentor, welches ich mit meinem langjährigen und besten Freund Patrick Germann gegründet habe. Was mich tagtäglich aufs Neue antreibt, ist der große Wunsch der Selbstverwirklichung, die Gestaltung meines Lebens nach eigenen Vorstellungen und mein Umfeld ein Stückchen weit positiv beeinflussen zu dürfen.  

Achtsamkeit im Alltag – um das Leben genießen

Welche Rolle spielt die Achtsamkeit in deinem Leben?

Ben: Auch wenn heutzutage Achtsamkeit schon fast als “Modewort” gilt, spielt Achtsamkeit in meinem täglichen Leben eine wichtige Rolle. Gerade bei meiner beruflichen “Doppelbelastung” mit einer normalen 40 Stunden Arbeitswoche und dem täglichen Betreuen der eigenen Website ist es mir besonders wichtig in meinem Alltag Achtsamkeit ausleben zu können. Dies umschließt besonders mein körperliches und geistiges Wohlbefinden. 

Achtsamkeit ist etwas, mit dem man keinesfalls fahrlässig umgehen sollte. Achtsamkeit bildet für mich gewissermaßen ein Fundament für die eigene Gesundheit und ermöglicht mir das Leben in vollen Zügen genießen zu können.

Manchmal gibt es Tage, an denen es einfach viel zu tun gibt und es mir nicht immer möglich ist auf mich so zu achten, wie ich es mir wünsche. Doch ich versuche zumindest jeden Abend etwas Zeit für mich zu finden, um mir so noch etwas Gutes zu tun und achtsame Momente schenken zu können.

Digitale Balance – Ablenkungen reduzieren, um selbstbestimmt zu leben

Digitale Medien sind nicht mehr wegzudenken. Sie bieten viele Vorteile und zugleich zahlreiche Herausforderungen. Indem sie uns vom Aufwachen bis zum Einschlafen begleiten, versetzen sie uns durch ständige Erreichbarkeit, Entgrenzung und „Multitasking“ in andauernde Alarmbereitschaft – sie verursachen Stress. 
In meinen Seminaren ist dies ein sehr emotionales Thema.
Was machst du, um dich ganz auf eine Sache konzentrieren zu können und immer mal wieder wirklich „abzuschalten“?

Ben: Da gebe ich dir vollkommen recht! Die Versuchung zum kleinen, elektronischen Tagesbegleiter eines jeden Menschen zu greifen, ist oftmals sehr verführerisch. Was ich mir seit mehreren Jahren bereits angewöhnt habe, ist, dass mein Smartphone weder Benachrichtigungssignale, noch Vibrationen von sich gibt.

Während meiner produktiven Fokuszeiten stelle ich mein Handy gerne in den Flugmodus und lege es meist so weit weg, dass es gar nicht erst in Griffnähe bereitliegt. Soziale Medien – abgesehen von Instagram – habe ich schon lange von meinem Smartphone verbannt. Für Instagram und viele andere Apps habe ich die Benachrichtigungen ausgestellt. Meine Devise: Potenziellen Ablenkungen auf das Minimum reduzieren, um sich von der “Macht” seines Smartphones weitestgehend freizumachen.

Letztlich will ich mich bewusst dazu entscheiden können, wann ich zum Handy greifen möchte und wann nicht. In der Zeit der ständigen Erreichbarkeit und Informationsflut ist es doch manchmal auch ganz schön offline zu sein.

Minimalismus – bewusst wählen

Weniger ist mehr: Wie äußert sich das in deinem Leben?

Ben: Ich bin selbst ein großer Freund des Minimalismus! Gerade in unserer modernen Zeit und dem westlichen Leben besteht die Gefahr des schnellen Konsums und der Ersetzbarkeit. Diese Dinge bürgen ein gewisses Potenzial, dass wir uns zu einer “Wegwerfgesellschaft” entwickeln. Zum Glück haben sich die letzten Jahre viele Gegentrends – wie auch der Minimalismus – etabliert, welche mehr und mehr von Menschen ausgelebt werden.

Dabei ist mir der Kerngedanke des bewussten Konsums besonders wichtig, den jeder für sich selbst versuchen sollte zu interpretieren. Minimalismus heißt nämlich nicht nur noch mit 20 Sachen auszukommen, ein Oberteil zu tragen, in einem leeren Raum zu sitzen und nichts mehr konsumieren zu dürfen. Konsum inkludiert für mich viel mehr als nur die physischen Güter. Allgemein geht es darum seine Ressourcen und Unternehmungen achtsam und gewählt zu nutzen: Sei es wie man seine verfügbare Zeit handhabt, welche Aktivitäten man gerne ausüben möchte, welche persönlichen Beziehungen man pflegen möchte o.Ä. 

Nach diesem Wissen richte ich meinen Alltag aus und wende Minimalismus für mich an – öfters als es sich vermuten lässt. Was mir sicherlich noch zugutekommt, ist sowohl meine Sparsamkeit, als auch meine bewusste Lebensweise, die mich im Ausleben meiner persönlichen Definition des Minimalismus unterstützen.

Positive Psychologie – was ist schon selbstverständlich?

Obwohl wir das Privileg haben, in einem der wohlhabendsten Länder dieser Erde zu leben, wiegen die zwanzig Minuten Verspätung oft mehr als die schnelle, sichere und komfortable Zugverbindung. Manchmal habe ich das Gefühl, der Überfluss verbaue den Blick auf das Wesentliche.
Welchen Tipp kannst du geben, damit wir das kleine und große Glück wieder wahrnehmen?

Ben: Wie sehr du damit recht hast, Johanna! Mittlerweile wirkt vieles in unserem Leben als selbstverständlich. Viele unserer menschlichen Bedürfnisse können im Handumdrehen gestillt und befriedigt werden. Daher mein Tipp: Wieder mehr Dankbarkeit und Achtsamkeit ins eigene Leben lassen, sich an den Kleinigkeiten erfreuen, die das Leben für einen bereithält und auch das Selbstverständliche nicht als selbstverständlich anzusehen.

Allein solche “Eckpfeiler”, dass es mir gesundheitlich gutgeht, ich mich mit keinem knurrenden Magen schlafen legen muss, finanziell abgesichert bin, eine erfüllende Beziehung führe und einen gefestigten Freundes- und Familienkreis habe, halten mir mein Glück vor Augen. Wenn man sich dies regelmäßig bewusst macht, werden viele andere Probleme, die man aus seiner subjektiven Perspektive als so gewaltig ansieht, direkt viel kleiner – selbst die zwanzig Minuten Verspätung der Bahn.

Verbundenheit mit der Welt – sei selbst das Vorbild

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Nach meiner Rückkehr aus Südamerika fühlte ich mich lange Zeit ohnmächtig, als Einzelne etwas für die Umwelt und ein gerechtes Miteinander in unserer globalen Welt tun zu können. Doch oft sind es ja gerade die kleinen Dinge, die große Veränderungen bewirken. 
Minimalismus, bewusster Konsum und Nachhaltigkeit hängen untrennbar zusammen – was können wir tun, um durch das eigene Handeln einen Beitrag für eine gute Gesellschaft zu leisten?

Ben: Natürlich ist es einem als einzelner mehr als oft nicht möglich eine große, globale Veränderung herbeizurufen. Doch jeder von uns kann die Welt ein kleines Stückchen besser machen. Somit sollte man zuallererst bei sich mit diesem Bewusstsein starten und als gutes Beispiel für seine Mitmenschen vorangehen.

Man wird niemals einen Menschen dazu zwingen können seinen Glauben zu ändern. Doch jeder von uns kann für sein Umfeld als Inspirationen fungieren. Allein schon durch das Ausführen der eigenen Verhaltens- und Lebensweisen kann man anderen Menschen neue Wege aufweisen, ohne dass man ihnen zureden oder ihnen eine Meinung “aufzwingen” muss.

Als persönliches Beispiel: Ich ernähre mich seit knapp anderthalb Jahren nahezu vegetarisch und esse, wenn überhaupt alle paar Woche nur noch Bio-Fleisch. Und das in etwa nicht, weil mir jemand ins Gewissen geredet hat, sondern weil meine Freundin es mir vorlebte und ich es einfach nachgemacht habe. Ich wurde durch das Verhalten einer mir nahestehende Person inspiriert, habe das Gute erkannt und mich von selbst geändert.

Verbundenheit mit sich selbst – Kontrolle über den Alltag haben

Mit dem Weckerklingeln springen wir oft direkt ins Hamsterrad und vergessen uns inmitten voller Terminkalender, zahlreicher Verpflichtungen und unendlicher Optionen häufig selbst. 
Wie gelingt es dir, dich mit dir selbst zu verbinden?
Was ist deine Kraftquelle, um den eigenen Akku wieder zu füllen?

Ben: Im Alltag ist dies mit Sicherheit nicht immer einfach. Ich bin dahingehend zum Glück ziemlich resilient und habe unterschiedliche Techniken gefunden, die für mich funktionieren. Das würde ich jedem empfehlen: Verschiedene Methoden ausprobieren, ehe man abschätzen kann, was einem guttut.

Manchmal ist es wirklich die absolute Ruhe und die Zeit mit mir alleine. Ich kann die Einsamkeit genießen und entziehe mich manchmal ganz bewusst und gerne der Gesellschaft anderer Leute. Dabei lasse ich gewisse Verpflichtungen, die auf sich warten dürfen, einfach liegen – als würde ich mir selber sagen “Jetzt einfach mal nicht”. Mit dieser bewussten Entscheidung versuche ich mir die Kontrolle über meinen Alltag zurückzuholen und mich nicht mehr von den unterschiedlichsten Aufgaben leiten zu lassen. Was mir ansonsten immer hilft, ist das Hören meiner Musik.

Doch auch ganz konträr hilft mir regelmäßig das “Aktiv-Sein”, was meine Akkus wieder füllt. Es ist die gemeinsame Zeit mit den Menschen, die mir am Herzen liegen, die mir mit ihrer Präsenz Kraft schenken und den Rücken stärken: meine Freundin, mein Bruder, meine Eltern und meine engsten Freunde.

Als “Notfallmedizin” hilft mir immer wieder der Sport. Die körperliche Ertüchtigung verschafft mir regelmäßig einen freien Kopf und lässt mich all den Alltagsstress vergessen. Denn es lässt mich wenig nachdenken – außer an Rennen, Schwitzen und sich mit anderen sportlich zu messen.

Vom Wissen zum Tun – früh aufstehen, um selbstbestimmt in den Tag zu starten

Gute Gewohnheiten sind der Schlüssel, um unsere Wünsche und Ziele zu realisieren. 
Gibt es eine Routine, die du täglich praktizierst?

Ben: Gute Gewohnheiten können letztlich schon ganz banale Dinge sein: dass man gesund kocht, regelmäßig Sport macht, genug Wasser trinkt, ab und zu zum Buch greift – all darauf versuche ich zu achten.

Des Weiteren bin ich keiner, der den ganzen Tag nur faulenzen kann. Egal, ob ich freihabe oder nicht: Bei mir klingelt immer morgens der Wecker. Ich bin ein Frühaufsteher und habe morgens meine produktiven Stunden – auch gerne manchmal schon um 6:00, wenn andere noch schlafen. Ich mag das Gefühl vor allen anderen wach und produktiv zu sein.

Eine gute Gewohnheit für mich – selbst wenn man es kaum glauben mag – ist die Arbeit an und für DailyMentor. Viele der Themen aus der Persönlichkeitsentwicklung begegnen mir täglich und die Arbeit in diesem Bereich erfüllt mich zutiefst. Ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich meine Leidenschaft, zur Arbeit und guten Gewohnheit gemacht habe, der ich mich am Tag mehrere Stunden widmen darf.

Inspirationsquelle

Ein gutes Buch, ein spannender Podcast, ein bleibendes Zitat, ein Lieblingslied – es gibt viele Inspirationsquellen. 
Was inspiriert dich?

Ben: Da gibt es einfach zu viel, weshalb ich lieber eine Auflistung mache, um ein paar meiner Lieblinge vorzustellen:

Speziell für den Minimalismus – Matt D’Avella: Für alle, die sich gerne mit dem Thema Minimalismus und dem bewussten Konsum beschäftigen, empfehle ich die Werke und Videos des YouTubers, Podcasters und Filmregisseurs Matt D’Avella. Sein YouTube Kanal umfasst unterschiedlichste Themen des Minimalismus und Persönlichkeitsentwicklung. Seine Dokumentarfilme “Minimalism” und “Minimalismus – Weniger ist jetzt” findet man auch bei Netflix.

Für unternehmerische Inspirationen – Tim Ferriss: Der US-amerikanischen Unternehmer, Podcaster, Angel Investor, Besteller-Autor und – so wie ich ihn gerne beschreibe – “Der-Absolute-An-Sich-Selbst-Experimentierer” hat mich stark beeindruckt. Seine Bücher kann ich nur jedem ans Herz – vor allem der Besteller “Die 4-Stunden-Woche”.

Der Allesmacher – Fynn Kliemann: Mittlerweile in deutschen Medien sehr gut bekannt. Der Einfachheit halber, müsste man wohl eher aufzählen, was er alles nicht gemacht hat, als das, was er macht. Fynn ist einfach ein Mensch, der das Herz am rechten Fleck hat und mich die letzten Jahre stark inspiriert hat. Seine Musik ist für mich ein täglicher Begleiter (Lieblingslieder: Zuhause, Alles was ich hab, Eine Minute, Alles nur geliehen)

Mein aktuelles Lieblingszitat: “Der sicherste Ort für ein Schiff ist der Hafen. Doch dafür sind Schiffe nicht gemacht.” (vom Schriftsteller John Augustus Shedd)

Gutes Netzwerk

Lieber Ben, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst.
Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchte, wo finden sie dich (Website, soziale Medien)?

Ben: Ich bedanke ganz herzlich bei dir, Johanna! Patrick und ich verfassen unser Wissen und unsere Gedanken regelmäßig bei DailyMentor.de und sind zudem bei Pinterest zu finden.

Vielen Dank für das angenehme Gespräch und die tollen Fragen! Alles Gute!

Ben Münster ist der Mitgründer von DailyMentor. Gemeinsam mit Patrick Germann konzipieren sie auf ihrer Website Persönlichkeitstests und verfassen Artikel über Themen aus der Persönlichkeitsentwicklung und Psychologie. Das Ziel mit ihrer Website ist einfach: Sie möchten ganz unterschiedliche Menschen in ihrem Alltag erreichen, helfen, inspirieren und dazu motivieren, sich neu zu entdecken.

Ben Münster - Selbstbestimmt leben

Selbstfürsorge im Lockdown – was du jetzt für dein Wohlbefinden tun kannst

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge lernen wir (leider) nicht in der Schule oder im Studium. Dabei ist der achtsame Umgang mit sich selbst elementar für unsere Zufriedenheit – und in Zeiten von Einschränkungen besonders wichtig. Wie immer sind es nicht die großen komplizierten Aktionen, die den Unterschied machen, sondern kleine einfache Elemente, die wir unmittelbar in unseren Alltag integrieren können. Manchmal fast zu banal, um darüber zu berichten, doch eben gerade weil so banal, so oft von uns vergessen und daher eine Erinnerung wert.

Das kannst du jetzt tun – Verhaltensstrategien für deine Selbstfürsorge:

Tageslicht und frische Luft

Der Lockdown fordert uns und unsere Psyche neben allen Unsicherheiten besonders mit dem kaum vorhandenen Licht in den kurzen Wintertagen. Für unsere Psyche und für unser Immunsystem macht es einen großen Unterschied, ob wir uns in Räumen oder unter freiem Himmel aufhalten. Verbringe deshalb jeden Tag Zeit draußen im Tageslicht – auch wenn es noch so grau aussieht.

Selbstfürsorge-Tipp 1:

Positives Mindset – die Kraft von innen

Immer wichtig, aber aktuell noch mehr: Gute Gedanken.
Auch wenn vieles wegfällt, gibt es viel Positives, das bleibt. Lenke den Fokus auf das Gute in deinem Leben und praktiziere Dankbarkeit. Wir sollten die Kraft unseres Geistes nicht unterschätzen – in beide Richtungen – und sie deshalb für uns nutzen.

Selbstfürsorge-Tipp 2:

Geistige Nahrung – die Kraft von außen

Die von Einschränkungen, Verzicht und negativen Schlagzeilen geprägte Zeit zieht unseren Horizont ziemlich eng. Wir verrennen uns in unseren eigenen Gedanken, die manchmal nicht viel Spielraum gewähren. Wenn Kino- oder Museumsbesuche, Städtetrips und Konzerte wegfallen, kommt die Künstlerseele in uns ziemlich kurz.
Doch Kunst und Kultur, fantasievolle Geschichten, positive Impulse und geistige Anregungen finden wir auch in Büchern oder digital. Natürlich ist das etwas anderes, aber immer noch die beste Alternative.
An Online-Seminaren teilzunehmen, Bücher zu lesen, Hörbuch, Podcast oder Musik zu hören erweitern den Horizont, fördern die Kreativität und malen die Welt mit neuen Farben an. Außerdem lässt uns der Fokus auf eine einzige Sache ganz im Hier und Jetzt sein.

Selbstfürsorge-Tipp 3:

Soziale Kontakte trotz Social Distancing

Soziale Kontakte sind elementar für unser Wohlbefinden. Besonders für Alleinlebende ist es wichtig, Alternativen zu den persönlichen Treffen zu nutzen bzw. es auszunutzen, dass Treffen mit einem weiteren Haushalt möglich sind.
Ein gemeinsamer Spaziergang, ein Telefonat, ein Videoanruf mit der ganzen Familie oder dem Freundeskreis sind jetzt besonders wichtig. Eine Karte oder einen Brief zu schreiben hilft auch, den eigenen Gedanken Ausdruck zu verleihen und sich mit der anderen Person verbunden zu fühlen.

Selbstfürsorge-Tipp 4:

Routinen, die dir und deiner Familie eine Struktur verleihen

Wann klingelt der Wecker? Wie sieht die Morgenroutine aus? Wann ist Pause, wann Mittagessen, wann Zeit für frische Luft? Um wie viel Uhr ist Feierabend und mit was belohnst du dich?
Wenn die äußeren Strukturen – Arbeitsweg, festgelegte Zeiten für Arbeit und Hobbys – wegfallen, müssen wir sie selbst, manchmal auch künstlich, erstellen.
Es ist wichtig, dass wir nicht einfach in den Tag hineinleben. Festgelegte Zeiten und gesetzte Ziele ermöglichen Fokus und Produktivität. Bestimme am Abend deine Prioritäten für den nächsten Tag und mache pünktlich Feierabend – die Balance aus Pflichten und Belohnung ist wichtig für das Zusammenleben und das eigene Wohlbefinden.

Selbstfürsorge-Tipp 5:

Digitale Balance

Digitale Medien ermöglichen Homeoffice, Kommunikations- und Kontaktmöglichkeiten über jede Distanz hinweg.
Und trotzdem, oder gerade weil wir aktuell vermutlich noch mehr Zeit vor dem Display verbringen, sollten wir ganz bewusst Phasen der Unerreichbarkeit pflegen.
Festgelegte Zeitfenster für Arbeit, zum Lesen und Beantworten von Nachrichten oder auch für die private Nutzung sind hilfreich, um sich nicht in der Unendlichkeit der digitalen Welt zu verlieren. Denn das passiert ganz schnell – und oft unbewusst.
Also: Sei bewusst online und nutze die Vorteile, aber schalte auch ab, denn nur so kannst du wirklich regenerieren.

Selbstfürsorge-Tipp 6:

Die Seele baumeln lassen

Schenke dir fünf stille Minuten. Entschwinde der Welt um dich herum. Vergiss den Wahnsinn da draußen und blicke nach innen. Lausche deinem Atem, begegne der Stille und der Kraft in dir. Sie trägt dich durch den Tag, durch dein gesamtes Leben.
Schenke ihr Raum.
Mach die Stille in dir laut, indem du sie wahrnimmst.
Lasse deine Gedanken spazieren gehen, während du dich auf den Atem fokussierst, der dich mit Klarheit und Energie füllt. Auf diese Weise lädst du deine Batterien auf, wirst zufriedener und zentrierter.

Selbstfürsorge-Tipp 7:

Bewegung

In Zeiten von Homeoffice und eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten ist der Alltag vieler Menschen sehr bewegungs­arm. Wir bewegen uns manchmal nur vom Bett zum Bad, vom Bad in die Küche, von der Küche auf den Bürostuhl und von dort auf die Couch.
Das macht müde und träge.
Bewegung hingegen hebt die Stimmung und reduziert Stress. Du kannst dem Stress des Tages nicht davonlaufen, aber du kannst ihn durch Laufen von dir abwerfen. In nur dreißig Minuten.
Verabrede dich (ein weiterer Haushalt ist ja erlaubt), melde dich zu Online-Kursen an oder mach es zu einem Ritual, dich vor Arbeitsbeginn, in der Mittagspause oder nach Feierabend zu bewegen. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann auch einen künstlichen Arbeitsweg darstellen, um Arbeitsbeginn und -ende trotz fehlender räumlicher Trennung klar abzugrenzen.
Das Schwierigste an der Bewegung ist oft der erste Schritt. Eine Seminarteilnehmerin sagte „Bereuen tut man es nie.“, und ich finde, dass sie recht hat.

Selbstfürsorge-Tipp 8:

Guter Schlaf

Ausreichender und tiefer Schlaf lässt uns kreativ und produktiv sein und wir können am nächsten Tag unsere Emotionen besser steuern – kurz: Wir können den Alltag besser meistern.
Entwickle eine Abendroutine, mit der du besser schlafen kannst. Lies etwas, hör ein Hörbuch, schalte den Fernseher gar nicht ein und nimm das Smartphone nicht mit ins Schlafzimmer. Eine warme Dusche, ein entspannender Tee oder ein paar Minuten vor dem Schlafen zu meditieren bringen die Ereignisse des Tages – und somit auch dich – zur Ruhe.

Selbstfürsorge-Tipp 9:

Positive Aspekte erkennen

Und zuletzt: Ist wirklich alles schlecht? Oder gibt es vielleicht positive Aspekte in dieser Situation, die es ohne den erzwungenen Verzicht nicht gegeben hätte?
Vielleicht ein Gefühl von Entschleunigung. Mehr Zeit zu Hause. Zeit für die Familie. Zeit, um Liegengebliebenes zu erledigen. Kein Freizeitstress, sondern Zeit für dich.
Es gibt nichts im Leben, das nur eine Seite hat. Das Leben besteht aus Polarität. So auch diese Situation. Ohne die Augen zu verschließen, sollten wir den Blick immer wieder auch auf das Positive lenken, annehmen, was wir selbst nicht verändern können und gestalten, wo es möglich ist.

Jammerfasten und Minimalismus – 5 Fragen an Afschin

Jammerfasten mit Afschin

Jammerfasten: Der Blogger Afschin erklärt, warum wir jammern, wie wir damit aufhören und wie wir mit negativen Menschen umgehen. Er berichtet über die Vorteile von Minimalismus und wie wir das Wesentliche in Kleinigkeiten finden – vielen Dank, lieber Afschin.

Interview mit Afschin

Lieber Afschin, stell dich kurz vor: Wer bist du und was machst du?

Afschin: Ich bin Mann, Vater, Blogger, Grafikdesigner, Lebensforscher und liebe das einfache Leben und Minimalismus. Seit 2005 schreibe ich über lebendige Spiritualität und möchte für das Leben und das “Normale“ im Alltag begeistern und sensibilisieren.

Wir sind alle verbunden – das gibt Anstoß zur Verantwortung

Auf deiner Website schreibst du, dass du mit 17 Jahren aus dem Iran geflüchtet bist, wie sehr dich die Flucht geprägt hat und dass du in Deutschland ein neues Zuhause gefunden hast.
Inwiefern hat dich dieser Weltenwechsel geprägt? Und was können wir jeweils von der anderen Kultur lernen?

Afschin: Die größte Herausforderung für mich war und ist, diese zwei Kulturen in meinem Herzen zu vereinigen. Das hat mich innerlich ausgedehnt. Dadurch ist mir bewusst geworden, dass wir alle durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden sind. Unsere Art und Weise zu leben hat unmittelbar Einfluss auf das gesamte Leben. Dieses Erkenntnis hilft mir mehr Verantwortung zu übernehmen.

Jammerfasten – raus aus dem Mangel

Auf deiner Seite bietest du einen kostenlosen Jammerfrei Minikurs für weniger Lästern und Klagen und mehr Lebensfreude an.
Warum jammern, lästern und klagen wir so viel? Und wie schaffen wir es, diese Verhaltensmuster zu reduzieren?

Afschin: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass überwiegend Menschen jammern, denen es gut geht! Es ist paradox, aber es ist leider so. Manchen, denen es wirklich nicht sehr gut und allen Grund zu jammern und klagen hätten, jammern nicht viel. Sie schildern oft einfach ihre schlechte Situation, was auch in Ordnung ist.

Die Perspektive wechseln

Ein Hauptgrund, warum viele Menschen jammern, liegt daran, weil sie ihren Fokus so sehr auf Mangel richten und auf das, was sie noch nicht haben bzw. haben wollen. So verlieren sie ihren Blick für das, was sie haben und was sie erreicht haben.
Jammern ist auch eine Art Projektion! Mit Jammern, Lästern und Klagen projizieren wir das, was sowieso in uns (meist seit Kindheit) drin ist, nach Außen: Z.B. auf eine Person, eine Situation oder einen Ort.

Jammerfasten, um eigene Muster zu erkennen und zu lösen

Deshalb lade ich in meinem Onlinekurs Jammerfasten die Teilnehmer dazu ein, dem eigenen Verhalten bewusst zu werden und das Jammern als Anlass zu nehmen, um nach Innen zu schauen, um die eigenen Muster zu erkennen und zu lösen.
Jammern ist eine Programmierung des Egos. Das können wir nur dann abstellen, wenn wir uns dessen bewusst werden. Das bedeutet, wir sollten uns einfach dessen bewusst sein, dass wir gerade jammern und das Jammern erst einmal annehmen. Dann verliert diese Angewohnheit nach und nach an Kraft und Energie. Bewusstsein ist ein Licht. Dort wo es scheint, kann keine Ego-Programmierung existieren.

Jammerfasten und der Umgang mit negativen Menschen

Hat man für sich die Absicht getroffen, positiver durchs Leben zu gehen, begegnet man doch unweigerlich immer wieder Energievampiren, die subtil zum Mitlästern und Mitklagen animieren.
Wie geht man am besten damit um?

Afschin: Diese Frage gefällt mir sehr gut, gerade wie du sie formuliert hast. Ich bin der Meinung, dass jede Begegnung im Leben einen Sinn hat und gibt mir die Chance zu erkennen, wie es in meinem Inneren aussieht. Und wenn ich mich entscheide, bewusst durchs Leben zu gehen, dann kann ich in meinen Begegnungen immer NUR mich selbst erkennen.

Bedürfnisse ausdrücken oder die Situation verlassen

Ein „Energievampir“ kann nur bei uns andocken, wenn wir ihm den Nährboden anbieten. Wir können hier lernen unsere Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen, indem wir versuchen das Gespräch in eine konstruktive Richtung zu lenken. So schaffen wir einen Raum, in dem sich die Situation zum Wohle aller Beteiligten entwickeln kann. Wenn das nicht möglich ist, dann müssen wir konsequent sein und die Situation verlassen.
Ich gebe zu, es ist nicht immer bequem, aber es ist der richtige Weg. Diese Entscheidung zu treffen, bedeutet Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen.

Wie Minimalismus das Leben vereinfacht

Du schreibst, dass du das einfache Leben und Minimalismus liebst.
Wie äußert sich das in deinem Leben und was sind die Vor- oder auch mögliche Nachteile eines minimalistischen Lebensstils?

Afschin: Minimalismus ist so ein tolles Thema! Wenn man davon spricht, dann denken die meisten Menschen daran, dass sie alles loswerden und verkaufen und aus einem Koffer leben müssen. Viele fühlen sich dann in ihrer Freiheit eingeschränkt.
Wir denken, dass „immer mehr“ besser sei. Wir sollen mehr verdienen, mehr reisen, mehr Erfahrungen, mehr anhäufen usw. Das wird uns auch durch Medien und Werbung ständig suggeriert.
Mehr ist nicht immer besser. Mittlerweile belegen viele Studien, dass Menschen mit weniger glücklicher sind. Je mehr Auswahlmöglichkeiten wir haben, umso unzufriedener sind wir mit dem, was wir ausgewählt haben. Wir haben immer das Gefühl, dass etwas anderes vielleicht besser wäre. Mehr Auswahl bedeutet mehr grübeln!
Minimalismus bedeutet für mich Ablehnung sowie Einschränkung von unwichtigen Alternativen und Zerstreuung. Stattdessen fokussiere ich mich auf das, was mir im Leben wirklich wichtig ist. Minimalismus erleichtert das Treffen von Entscheidungen, da unser Fokus auf dem Wesentlichen liegt und was uns glücklich macht. Minimalismus nimmt uns die Angst, dass wir im Leben etwas verpassen könnten. Minimalismus hilft, dass wir uns auf einige wenige, aber wichtige Ziele konzentrierten, die wir dann auch erreichen können.

Die Wunder zeigen sich, wenn man aufhört nach ihnen zu suchen

Ein Zitat von dir lautet: „Das Wesentliche in Kleinigkeiten zu finden, ist unser größtes Abenteuer“, und du hast Antworten auf deine persönlichen Lebensfragen im ganz normalen Alltagswahnsinn gefunden. Viele Menschen führen allerdings über viele Stunden ein Leben im Autopilot-Modus und verpassen häufig die kleinen wertvollen Momente des Alltags.
Hast du einen Tipp, wie man diese kleinen versteckten Wunder und Lehren entdeckt?

Afschin: Ja: In dem wir aufhören nach ihnen zu suchen! Mein Meditationslehrer hat mir immer wieder gesagt: „Sei einfach bewusst und tu, was du immer tun willst. Dann entdeckst du in allem das Wunder des Lebens. Sie offenbaren sich dir, ohne dass du nach ihnen suchst.“ Das ist zwar ganz einfach, aber nicht leicht. Es braucht Übung und man muss bereit sein, den Verstand mal abzuschalten oder zu überhören. 🙂

Lieber Afschin, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst. Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchte, wo finden sie dich (Website, soziale Medien)?

Afschin: Sehr gerne. Danke für deine Einladung, Mühe und Geduld, da du so lange gewartet hast. Wer mir gerne folgen möchte, kann das am besten durch meinen Newsletter „Bitte einen Espresso“. Anmeldung und Infos auf www.bitte-einen-espresso.de

Afschin ist Mann, Vater, Blogger, Grafikdesigner, Lebensforscher und liebt das einfache Leben und Minimalismus. Seit 2005 schreibt er über lebendige Spiritualität und möchte für das Leben und das “Normale“ im Alltag begeistern und sensibilisieren.

Jammerfasten mit Afschin

Aufräumen mit der Marie Kondo Methode: Tipps für mehr Ordnung

Aufräumen mit Marie Kondo

Aufräumen mit der Marie Kondo Methode. Mit den Schritten des Marie Kondo Prinzips erschaffst du dir dauerhaft ein aufgeräumtes Zuhause und entwickelst eine neue Wertschätzung für deinen Besitz. Du wählst achtsam aus, was bleiben darf und handelst so im Sinne des Minimalismus und der Nachhaltigkeit.
Ich habe es probiert, teile in diesem Text meine Gedanken mit dir und hoffe, dass ich dich durch die Marie Kondo Methode auch zum Aufräumen und Ausmisten motivieren kann. Viel Freude – beim Lesen und Ordnen.

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch „Verlauf dich nicht – lebe einfach und bewusst“.

Wie außen so innen und wie innen so außen

Meine Wohnung ist der Spiegel meines Selbst: Manchmal perfekt aufgeräumt, manchmal im Chaos versunken. Manches steht nicht mehr in Beziehung zu mir, aber trotzdem noch in meiner Wohnung und manches ist vor Jahren in irgendeiner Schublade versunken, vermeintlich nicht mehr vorhanden, aber in Wahrheit noch immer da. Die Wohnung ist der Spiegel meines Selbst.
Dass ich so viel mit und in mir trage, was mir nicht guttut, hat mir das Marie Kondo Prinzip aufgezeigt. Zugleich, wie einfach es ist, loszulassen. Wie sehr es befreit, das Leben schöner und leichter macht.

Aufräumen mit der Marie Kondo Methode – eine Inventur

Es gibt viele Möglichkeiten auszumisten und wenige Gründe es nicht zu tun: Bequemlichkeit, die Angst loszulassen, Überforderung, fehlende Zeit, die Gewohnheit an das Altbekannte. Doch die Marie Kondo Methode der Japanerin Marie Kondo ist eine geniale Möglichkeit, die eigene Wohnung für immer gerümpelfrei zu halten. Für immer? Ein großes Versprechen, hinter dem sich nur ein kleiner Trick verbirgt.
Sie sagt: »Behalte nur die Dinge, die dich glücklich machen. Danke allem anderen für seinen Dienst und entsorge es«.
Klingt einfach?
Ist es bei weitem nicht immer.
Aber das Ergebnis jeden inneren Kampf wert.

Geschenke wegwerfen?

Lange hing dieses Foto an der Wand, das mich jedes Mal in eine komische Stimmung versetzte, wenn mein Blick darauf fiel. Genau wie das Geschenk einer Freundin, für das ich bis heute keine Verwendung fand – aber Geschenke wirft man doch nicht weg, oder? Auch nach Jahren nicht. Auch nach fünf Jahren nicht, aus denen inzwischen zehn geworden sind, in denen die Freundin und ich uns fremd geworden sind. Doch Geschenk bleibt Geschenk, selbst wenn die Freundschaft hinkt.

Aus Gewohnheit durch die Dinge hindurchsehen

Und während ich durch meine Wohnung schlendere, fallen mir immer mehr Dinge auf, durch die ich jahrelang hindurchgesehen habe, so, als gehörten sie zum Inventar, oder viel schlimmer: als gäbe es sie nicht.
Die Kleidung im Schrank, die keinen Makel hat, die ich trotzdem nicht trage; das Bürozubehör, das ich vor Jahren anschaffte und nicht weniger wird; die Bettwäsche, in der ich schon als Teenie schlief – zeitlos – und deshalb mein Begleiter auf Lebenszeit?
Der Papierstapel türmt sich immer höher auf und das sperrige Waffeleisen im Küchenschrank­ nervt mich wöchentlich, obwohl ich es nur ein Mal im Jahr benutze.

Zu Hause genervt

Ich bin in meinem Zuhause von meinem Zuhause genervt. Umstellt von Dingen, die meine Freiheit verhindern, umgeben von Gegenständen, die mich an die Vergangenheit binden, sodass die Gegenwart und die Zukunft keinen Platz finden. Das ist zwar nur der kleinste Teil, aber selbst der kleinste Teil macht trotzdem etwas mit mir. Und meist bekomme ich das nicht einmal mit.

Dabei besitze ich gar nicht viel

Ich brauchte nur einen Sprinter beim letzten Umzug. Andere Personen und Generationen besitzen ganze Häuser und deren Inhalt, mit Inhalt von zwei weiteren Generationen. Weil damals Besitz noch wertvoll und besonders war. Schmuckstücke noch Schmuckstücke und von emotionalem Wert waren. Heute ist doch alles anders: Alles erschwinglich. Alles austauschbar. Sogar die Beziehungen. Geschirr gibt’s bei Ikea, Schmuck im Drogeriemarkt und den Partner kann man bequem online finden, als gäbe es auch für diesen einen Shop mit Rückgaberecht.

Die Kostbarkeit des Wenigen

Während früher ein paar Fotos in schwarz-weiß die einzige sichtbare Erinnerung an einen Menschen waren, trage ich heute unzählige bunte in meiner Hosentasche. Nicht nur die eigenen, auch die vielen merkwürdigen, die mich nicht interessieren, mir aber ungefragt zugespielt werden – portofrei und deshalb in Massenware. Die Flatrate macht das Kommunizieren flach. In der Masse verliert das Leben an seiner Tiefe. Das Wenige, das Seltene erschafft Besonderes und ermöglicht Tiefgang. Ein Leben an der Oberflächlichkeit taucht nicht ein – es versickert nur.

Weniger ist mehr

Unser Überfluss wird zum vergifteten Meer, in dem man sich nur schwer am Einzelnen erfreuen kann, weil so vieles in der Masse untergeht. Und weil Wohlstand so schnell zum Überfluss wird, hegen wir heute zu Hause Gerümpel, wo früher jeder Besitz ein Schatz war. Masse anstelle von Qualität, weil Geiz geil ist und daher vieles nach zwei Jahren Nutzung im Mülleimer landet – oder eben für immer unbenutzt in irgendeiner Schublade vor sich hinvegetiert.

Aufräumen mit dem Marie Kondo Prinzip – und mit Leichtigkeit

Aber damit ist jetzt Schluss – ich sortiere aus.
Ich brauche Raum und Zeit.
Raum, der mich glücklich macht
und Zeit, die dies gewährt.
Ich betrachte es als kindliches Spiel, im Versuch, mich an nichts zu klammern und nicht als belastende Aufgabe, die sich auch noch in meinen Alltag schleicht, der noch voller ist als meine Wohnung.

So funktioniert das Aufräumen mit Marie Kondo: Die sieben Schritte der Marie Kondo Methode

Kurz und knapp, leicht reduziert Marie Kondos Plan, ohne viele Gedanken, genau so, wie wir ausmisten sollen:

1 – Mache dir ein genaues Bild von deinem gerümpelfreien Zuhause und Leben
Wie sehen die Räume deines Zuhauses aus?
Mit welchen Möbeln sind sie bestückt?
Welche Farben sollen dich umgeben?
Welche Bilder hängen an der Wand?
Erfreust du dich an vielen kleinen Details oder an wenigen großen
Gegenständen?

2 – Erschaffe dein Zuhause als einen Zen-Ort
Ganz egal, ob es das Schlafzimmer, die Küche oder irgendeine versteckte Ecke ist – jeder Ort soll dich glücklich machen und dir Energie schenken.

3 – Aufräumen nach Kategorien
Nun das Wichtigste: Beginne, indem du alle Gegenstände einer Kategorie aus allen Räumen deiner Wohnung zusammenträgst, Bücher, Kleidung, Dekoartikel…, und jeden einzelnen, einen nach dem anderen, in deine Hände nimmst. Frage dich dabei, ob dich dieser eine Gegenstand glücklich macht.
Bitte schummle nicht. Bitte denke nicht Wenn ich mich schon zum Entrümpeln überwinde, mache ich es mir zumindest einfach: Ich sortiere zuerst das Wohnzimmer, dann das Schlafzimmer, dann die Küche … Denn was hat die Küche mit dem Schlafzimmer zu tun?
Gehe nach Kategorien vor. Nur so sortierst du mit offenen Augen und nur dann machst du es dir einfach.
Und ja, nimm bitte wirklich jeden Gegenstand für ein paar Sekunden in deine Hände. Und ja, bitte frage dich ganz ehrlich, aufrichtig und unvoreingenommen, ob dich genau dieser Gegenstand glücklich macht.
Und dann: Befreie dich von allem, was keine Freude entfacht. Behalte alles, was dich glücklich macht.

Jetzt wird es wieder einfacher, wenn du das Loslassen zulassen kannst:

4 – In der richtigen Reihenfolge aufräumen
Beginne mit der Kleidung, sortiere dann deine Bücher, dann die Papiere, dann alles andere und zuletzt die Erinnerungen und alles Nostalgische.

5 – Ordnung im Kleiderschrank
Sortiere alle Klamotten aus, die du nicht trägst. Genauer: die du im vergangenen Jahr nicht getragen hast. Behalte nichts, weil du denkst, es könnte noch einmal in Mode kommen.
Wenn du nur noch die Kleidung besitzt, die dich glücklich macht, solltest du sie falten, ehe du sie in den Schrank legst. Laut Marie Kondo ist das Falten der wichtigste Teil des Verstauens. Falte jedes Kleidungsstück in ein Rechteck, sodass es vertikal in eine Schublade passt. So kannst du alles auf einen Blick erkennen und deine Kleidung verknittert nicht.

6 – Ordnung im Portemonnaie
Mache es dir zur Gewohnheit, dein Portemonnaie jeden Tag auszuleeren. So verlierst du keine wichtigen Dokumente oder Belege und trägst nichts unnötig mit dir herum.

7 – Neues auspacken und Etiketten entfernen
Packe alle neuen Klamotten und Gegenstände unmittelbar aus, entferne die Etiketten und lege dir keinen Vorrat an. Nur, was nicht mehr in einer Verpackung ist, ist wirklich deins, sagt Kondo.

Aufräumen mit der Marie Kondo Methode
Nach Kategorien aufräumen mit Marie Kondo
Aufräumen mit Marie Kondo

Für immer ordentlich mit dem Marie Kondo Prinzip

Sobald du gelernt hast, deine Besitztümer richtig auszuwählen, wirst du nur noch die Dinge besitzen, die perfekt in den Raum passen, über den du verfügst. Außerdem wirst du für immer wissen, wie viel Besitz richtig ist und nicht in alte Muster des Ansammelns zurückfallen.
Die Marie Kondo Methode ist im gleichen Maße heraus­fordernd­ wie sie dein Leben verändern kann. Wenn das Ausmisten in Stress ausartet, mache eine Pause und erinnere dich: es wird nichts passieren, wenn du es nicht schaffst. Es ist nur ein Spiel. Aber wenn du es schaffst, kann sich ganz viel entwickeln.

… und jetzt das Spiel

Also los: Motiviert laufe ich durch die Wohnung und trage aus allen Räumen alle Gegenstände derselben Kategorie zusammen. Schnell muss ich mich den ersten Fragen stellen, als würde meine innere Stimme mit einem Messie und nicht mit einem Ausmistjunkie sprechen: Warum bitte habe ich zwei Tesa Abroller? Meine Kalender der letzten Jahre aufgehoben? CDs, deren Lieder ich vor langer Zeit auf meinen Laptop überspielte und ich längst keinen CD-Player mehr besitze?

In Untiefen meiner Schubladen

Ich bin entsetzt, wie selbstverständlich manche Dinge scheinbar zu mir gehören, nur, weil ich sie immer schon besaß. Sie sind halt einfach da, weil sie immer schon da waren. Und weil sie immer schon da waren, packe ich sie von Schublade in Schublade und von Umzug zu Umzug in einen Karton und transportiere sie durch Deutschland, während mir nicht einmal auffällt, dass ich viele ausschließlich­ beim Umzug in den Händen halte.

(…)

Aufräumen mit der Marie Kondo Methode und die Frage nach dem Glück

Und so wühlte ich mich von Tag zu Tag durch jede Kategorie, schaukelte von Entsetzen über das, was ich besitze, zur Befreiung, sobald ich es nicht mehr besaß. Vielmehr: Es mich nicht mehr besaß. Es war anstrengend. Es war befreiend. Ja, teilweise fast erlösend, weil ich wirklich nur das behielt, was mich glücklich macht. Geschenk, Erinnerung, materieller Wert oder was denkt xy, wenn … hin oder her – der Maßstab, war mein Glück.
Ganz einfach.

Sortieren

Der Rest kam weg – die Bücher in die Bücherei, die Kleidung auf Flohmärkte, Kosmetika und so mancher Dekoartikel fanden einen neuen Besitzer. Defektes und viel Papier landeten im Müll, wo sich sowohl die Statistik-Unterlagen als auch die alten Kalender einig waren, dass ihre Zeit endgültig vergangen war.
Einfach so.
Es hat nicht einmal wehgetan.
Im Gegenteil: Die Gegenstände, die mir kein Lächeln auf die Lippen zaubern konnten, haben mich zum Lächeln gebracht, sobald sie auf meinem kleinen, stets wachsenden Entrümplungsberg landeten. Es waren ziemlich viele. Erschreckend viele. Genial viele.

Aufräumen mit Marie Kondo ordnet nicht nur dein Zuhause, sondern auch dein Leben

Jetzt habe ich das Gefühl, meine Taschen sind geleert. Ich fühle mich frei. Sortiert. Klar.
Denn meine Wohnung ist der Spiegel meines Selbst.
Ich habe nicht nur mein Zuhause, sondern mein Leben aufgeräumt. Ich weiß, was zu mir gehört, was seinen festen Platz hat und auch, was ich loslassen darf und bin überzeugt, dass nur durch Loslassen überhaupt etwas Neues entstehen kann.
Wie könnte es auch anders sein, wenn alles im Überfluss und in alten Erinnerungen erstickt?
Da ist doch gar kein Platz in meinem Leben und in meinem Zimmer kein Raum.
Es gibt immer eine Verbindung zwischen dem Innen und dem Außen, denn alles ist verbunden. Nichts bleibt ohne Wirkung. Das äußerliche Aufräumen reicht bis in uns hinein. Es ordnet unser Leben neu. Denn: Die Wohnung ist eben nur der Spiegel unseres Selbst – in Wahrheit ist das Selbst unser Zuhause, das wir unentwegt aufgeräumt halten sollten.

Ich liebe meine Wohnung

Jetzt noch viel mehr. Sie ist tatsächlich zu einem Zen-Ort geworden. Und wenn ich darüber nachdenke, wie viel Zeit ich in meinen vier Wänden verbringe – meine kleinen vier Wände in dieser großen Welt, mein Unterschlupf, meine Zuflucht, meine Tankstelle – dann sollte mich doch ausnahmslos alles darin glücklich machen.
Wo, wenn nicht hier?
Bei mir.
Und bei dir.
Also, los geht’s!
Nimm dir Zeit, schau dir die Spielregeln an und dann räum mit Freude auf, miste mit Vergnügen aus und beobachte mit Staunen, was sich in deinem Leben bewegt.

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch „Verlauf dich nicht – lebe einfach und bewusst“.

Eindrücke vom Achtsamkeitsseminar

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Seminar an der Nordsee: Eindrücke vom Achtsamkeitsseminar im September 2020.

Seminar Nordsee

E r s t e r   S e m i n a r t a g.
Vom Nebel ins Licht. Umhüllt von Wassertröpchen. Gehen im eigenen Takt zum Rhythmus der Wellen. Dazwischen Stille, fast nichts. Bis die Welt den Vorhang aufzieht. Und die Farben explodieren. Der Herbst malt wunderschön.

Die Themen am Abend sind der passende Rahmen: Achtsamkeit und digitale Balance.
Danke an meine wunderbaren Teilnehmer*innen. Ich freue mich auf morgen.

Z w e i t e r   S e m i n a r t a g.
In die Stille eintauchen und durch ein Gemälde ziehen. Die Sinne anschalten: Sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen – staunen. Sich im Detail verlieren und in der Ruhe finden. Als Gruppe zu schweigen verbindet. Und strahlt ganz still etwas aus.

Abends die Hintergründe rund um das Thema Stress verstehen und persönliche Wege für mehr Wohlbefinden, Klarheit und Entspannung entdecken.

Schön wars :). Intensiv und sonnig. Ein Geschenk.

D r i t t e r   S e m i n a r t a g.
Den Tag an der Nordsee beginnen. Atmen. Sich erden und beobachten, wie die ersten Wellen im Sonnenlicht brechen.
Wandern und den Körper spüren. Wieder auf anderen Pfaden unterwegs, die den Trubel der Insel nicht kennen. Weit weg vom Alltag und sich selbst ganz nahe sein. Mal anders Urlaub machen: Langsamer und doch so bewegt.

V i e r t e r   S e m i n a r t a g.
Die Naturgewalten spüren. Den Wind mit allen Sinnen erleben. Die Vielfalt der Insel entdecken.
Das sagen meine Teilnehmer*innen: „Das Leben spüren. Freiheit und Freude. Sich durchpusten lassen und lebendig fühlen. Anstrengend, aber gut. Bemerken, wie klein man ist.“

Am Abend geht es um die Kraft unserer Gedanken – sie sind genau so unsichtbar wie der Wind und hinterlassen Spuren: Wie sie wirken, warum wir denken wie wir denken und wie wir sie lenken. Nicht, um die Welt blind in bunt anzumalen, sondern um rauszukommen aus unbewussten Mustern und für unsere Selbstfürsorge.

Danke an meine Teilnehmer*innen für so viel Tiefgang, Ehrlichkeit und positive Energie.

F ü n f t e r   S e m i n a r t a g.

Wandern, wo niemand ist. Wolken hängen tief. Der Himmel in pastell. Den Sehsinn aus-, den Tastsinn einschalten. Die veränderte Wahrnehmung führt vor Augen, wie schnell ein Bild vor unserem geistigen Auge entsteht, das der Wahrheit oft nicht entspricht.

Geschafft: Angekommen. Bei sich selbst. Den eigenen Standpunkt bestimmt und Kraft getankt. Die Vielfalt der Insel mit allen Sinnen achtsam erlebt. Wer achtsam ist, läuft nicht mehr an der Welt vorbei, sondern sammelt die Momente bewusst ein. Das Zeitempfinden verändert sich. Man erlebt. Lebt. Von Augenblick zu Augenblick. Kommt vom Tun ins Sein. Raus aus dem Alltag, rein in den Urlaub, der sich viel länger anfühlt als sechs Tage.

Am Abend bündeln wir die Impulse der Tage und mit der gewonnenen Klarheit setzt sich jeder ein persönliches Ziel.

Bei einem gemeinsamen Abendessen lassen wir die Woche ausklingen. Genießen achtsam das besondere Essen und ein geselliges Beisammen-Sein.

Danke!
Für unser echtes Begegnen und das Teilen von Zeit, Leben und Erleben.
Es war toll mit euch.

Minimalismus leben – 5 Fragen an Christof Herrmann von einfachbewusst.de

Christof Herrmann

Christof Herrmann berichtet im Interview wie eine minimalistische Lebensweise im Alltag gelingt und zur Nachhaltigkeit beiträgt. Er teilt wertvolle Vorschläge für ein minimalistisches und aufgeräumtes Leben – vielen Dank, lieber Christof.

Interview mit Christof Herrmann

Lieber Christof, stell dich kurz vor: Wer bist du und was machst du? Und was ist deine persönliche Definition von Minimalismus?

Christof: Liebe Johanna, gerne doch. Ich heiße Christof Herrmann, lebe in einem putzigen 3-Zimmer-Häuschen in Nürnberg und verdiene meine Biobrötchen als freier Autor. Auf Einfach bewusst blogge ich über Minimalismus, Nachhaltigkeit, vegane Ernährung und Wandern.
Minimalismus bedeutet für mich, mit möglichst wenige Ballast zu leben. Jeder Mensch definiert diesen Ballast unterschiedlich. Meist hat es mit materiellem Überfluss, unnötigen Aufgaben und negativen Beziehungen zu tun.

Mehr Zeit für das persönlich Wesentliche   

Was empfindest du als die größten Vorteile einer minimalistischen Lebensweise?

Christof: Sobald man mit dem Vereinfachen beginnt, geschieht Erstaunliches. Man findet die Zeit und Muße, sich dem zu widmen, was einem wichtig ist. Statt sich durch Fußgängerzonen zu schieben, um nach Klamotten zu jagen, die sowieso nicht mehr in den Schrank passen, entspannt man sich mit einem Buch auf der Couch, wandert durch die Natur oder verbringt Zeit mit Familie und Freunden. Wer auf den Geschmack gekommen ist, verändert sein Leben von Grund auf. Ich zum Beispiel trennte mich von tausenden Dingen und wagte den beruflichen Neuanfang als Autor und Blogger.

Ein achtsamer Augenblick des Innehaltens führt zur Selbstbestimmung

Wer einmal damit begonnen und das gute Gefühl des „Weniger und Aufgeräumtseins“ kennengelernt hat, den lässt das Thema nicht mehr los. Und doch holt das Leben einen oft schnell wieder ein: Die Dinge sammeln sich an, der Kalender füllt sich, zu viele Gedanken belagern den Kopf, man trifft sich doch wieder mit einer Person, die die eigene Energie klaut.
Welche Rituale sind dein Schlüssel zur Beständigkeit?

Christof: Ich habe mir angewöhnt, mir ein paar Fragen zu beantworten, bevor ich etwas kaufe, etwas zusage, mich verabrede oder auch ein negativer Gedanke meinen Kopf belagert. Brauche und gebrauche ich diesen Gegenstand wirklich? Kann ich diese Aufgabe noch freudvoll auf mich nehmen oder habe ich bereits ausreichend zu tun? Möchte ich mich mit dieser Person gerade wirklich verabreden? Warum taucht dieser negative Gedanke auf und was kann ich jetzt tun, damit ich das Problem dahinter angehe? Mittlerweile ist mir dieses „Inmichhineinhören“ so zur Gewohnheit geworden, dass ich meist nur paar Augenblicke dafür brauche. Natürlich gelingt mir das nicht immer. Manchmal gehe ich eine Verpflichtung ein, um jemanden einen Gefallen oder eine Freude zu tun. Aber ich habe den Ballast in meinem Leben dadurch sehr reduziert.

Kleine Schritte mit großer Wirkung – vor allem, wenn viele sie gehen

Minimalismus und Nachhaltigkeit hängen untrennbar zusammen. Kannst du anhand von ein paar Beispielen erklären, wie und mit welchen kleinen dauerhaften Veränderungen der Einzelne etwas Großes für die Umwelt und ein gerechtes Miteinander in einer globalen Welt bewirken kann?

Wir sind heute eigentlich alle schlau genug, zu wissen, was wir tun müssen, um nachhaltiger zu leben. Weniger konsumieren (mehr leben), weniger Auto fahren (mehr zu Fuß gehen, Rad fahren und die Öffis nutzen), weniger fliegen (stattdessen Urlaub auf Balkonien, im eigenen Land oder in Ländern, die mit Bus und Bahn zu erreichen sind), weniger Tierliches essen (mehr Pflanzliches aus überwiegend regionalen, saisonalen und vollwertigen Lebensmitteln), mehr Energie sparen (auf kleiner Wohnfläche leben, energetisch sanieren, effizient heizen etc.) …

Jeder kann kürzer treten

Diese Zusammenhänge sind einleuchtend und finden immer öfter auch den Weg in die öffentlichen Medien. Wenn wir doch so viel wissen und hinsichtlich des Klimawandels so lange schon wissen wo wir stehen: Warum kommen wir nicht ins Handeln? Was ist deine Erklärung dafür?
Ist es Verklärung, Ignoranz, Egoismus, Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit, Kleingeistigkeit – oder alles zusammen?

Christof: Ich weiß es nicht. Sicher gibt es verschiedene Gründe, warum wir unseren desaströsen Lebenswandel beibehalten. Wir leben in der Ära des Zuviel. Zu viel Kram, zu viel Konsum, zu viel Arbeit, zu viel Aufgaben, Termine und Verabredungen, zu viele Wünsche und Ziele, zu viel im Kopf. Die Wirtschaft und Politik wollen das so, die Medien wollen das so und letztendlich wir selbst ja auch, weil wir das Spiel mitspielen. Aber jeder kann kürzer treten. Jetzt und heute. Erst mal im Kleinen. Die positiven Effekte treten ja schon ein, wenn man eine Stunde freischaufelt und sie für sich oder fürs Nichtstun nutzt. Solche Babyschritte fallen den anderen kaum auf. Wer Kängurusprünge macht, also das Auto verkauft, vegan lebt, nicht mehr fliegt, konsumkritisch wird, der stellt sich gewissermaßen ins Abseits. Es braucht viel Mut, Kraft und Ausdauer, das durchzuziehen. Und man wird sich teilweise neue Freunde suchen müssen. Ich habe das alles erlebt, bereue aber nichts.

Minimalismus in der Wohnung, im Kalender, in den Beziehungen

Dein Buch „Das Minimalismus-Projekt – 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“ ist im September 2020 im Gräfe und Unzer Verlag erschienen. Darin gibst du viele alltagsnahe Tipps und Beispiele.
Kurz und knapp – deine besten Tipps für ein minimalistisches und aufgeräumtes Leben:

Christof: Die besten Tipps gibt es nicht, weil jedes Leben unterschiedliche Bereiche hat, in denen ausgemistet werden sollte. Ich mache aber gerne drei Vorschläge.

  1. Ausmisten in der Wohnung – Rückwärts shoppen: Gehe mit einem Korb oder einer Kiste durch deine Wohnung und packe alles ein, was du nicht mehr (ge)brauchst. Du shoppst sozusagen im Rückwärtsgang. Die aussortierten Gegenstände verschenkst oder spendest du. Sofern du nicht verschuldet oder sehr knapp bei Kasse bist, rentiert sich ein Verkauf aufgrund des oft unterschätzten Zeitaufwands nur, wenn der Gegenstand 20 Euro oder mehr erzielen wird.
  2. Ausmisten im Terminkalender – Planlos sein: Plane einfach mal nichts. Kehre allen Verpflichtungen den Rücken zu. Lebe wie früher in den großen Ferien in den Tag hinein. Du wirst dadurch wieder durchatmen können, den Kopf freibekommen, Stress abbauen und Kraft tanken. Und es wird deine Spontanität und Kreativität fördern. Habe keine Angst, etwas zu verpassen oder als unproduktiv zu gelten. Du bist kein Roboter. Du nimmst dir frei, auch von dir selbst, weil das essenziell für dein geistiges und körperliches Wohlbefinden ist. Starte mit einem Nachmittag oder einem Sonntag. Fortgeschrittene nehmen sich vor, ein Wochenende oder eine Urlaubswoche lang nichts vorzuhaben. Kannst du die planlose Zeit nicht spontan nehmen, dann planst du sie – paradoxerweise – ein. Blockiere sie im Terminkalender.
  3. Ausmisten im Bekanntenkreis – Echte Freundschaften pflegen: Die minimalistische Lebensweise eröffnet die Chance, unsere Beziehungen zu verbessern und zu vertiefen. Wir überdenken das Erfolgs- und Leistungsstreben, Konsum und Kram verlieren an Bedeutung. Dadurch gewinnen wir Zeit für die Menschen, die uns wichtig sind. Wir können so einfacher Verabredungen treffen und uns dabei auch leichter nach unseren Freunden richten. Es ist jedoch nicht viel gewonnen, wenn wir diesen Freiraum dazu nutzen, die Anzahl unserer Beziehungen zu erhöhen. In unserer globalisierten und digitalisierten Welt sind alte Bekannte und neue „Freunde“ nur ein Billigflugticket oder eine Freundschaftsanfrage weit entfernt. Kontakte mit Tiefe und Verbundenheit entstehen auf diese Weise selten. In unseren Beziehungen sollten wir also mehr auf die Qualität und weniger auf die Quantität achten. Eine Handvoll echter Freundschaften wiegt mehr als hundert Bekanntschaften.

Lieber Christof, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst. Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchte, wo finden sie dich (Website, soziale Medien)?

Christof: Auf meinem Blog, auf Instagram und in meinem Newsletter, in dem ich einmal im Monat nicht nur meine neuen Artikel, sondern immer auch andere Lesetipps präsentiere. Du warst da ja auch schon mehrmals vertreten.
Ich danke Dir, Johanna. Hat Spaß gemacht, Deine Fragen zu beantworten.

Christof Herrmann schreibt über Minimalismus, Nachhaltigkeit, vegane Ernährung und Wandern. Mit www.einfachbewusst.de betreibt er den meistgelesenen deutschsprachigen Minimalismus-Blog und lebt dieses Thema seit Jahren im eigenen Alltag.
Nach mehrjährigen E-Mail-Kontakt durfte ich Christof im Rahmen seiner Wanderung vom südlichsten zum nördlichsten Punkt Deutschlands in 2018 persönlich kennenlernen und ihn auf seiner letzten Etappe zum Ellenbogen in List auf Sylt ein Stück begleiten.
Daher weiß ich: Christof lebt, was er schreibt und schreibt, was er lebt.

Christof Herrmann

Das Leben aufräumen – 5 Fragen an Aufräumcoach Petra Bäumler

Aufräumcoach Petra Bäumler

„Weniger Zeug, mehr Zeit“ ist das Motto von Aufräumcoach Petra Bäumler. Das Interview motiviert zum innerlichen und äußerlichen Aufräumen, sodass mehr Zeit fürs Wesentliche bleibt – vielen Dank, liebe Petra.

Vom minimalistischen Lebensstil zum Aufräumcoach

Liebe Petra, stell dich kurz vor: Wer bist du und was machst du?

Petra: Hallo liebe Johanna, kurz, puh! Wo fange ich an? Mein Name ist Petra Bäumler, ich bin Mama eines wunderbaren Jungen, wir haben zwei Katzendamen und leben im wunderschönen Nürnberg, meiner Heimatstadt, in die wir vor einigen Jahren zurückkehren durften. Ich bin hauptberuflich Diplom-Bibliothekarin, nebenberuflich habe ich mir 2018 mein Herzensbusiness als Aufräumcoach verwirklicht.

Nach der Trennung von meinem Exmann und der Pflege meiner krebskranken Mama bis zu ihrem Tod 2016 habe ich mein Leben rundum ausgemistet – es blieb im wahrsten Sinne des Wortes kein Stein auf dem anderen. Seit einigen Jahren habe ich den minimalistischen Lebensstil für mich entdeckt – Zeit statt Zeug. Ich merkte immer mehr, dass mich Dinge nicht glücklich machen – sondern ich lieber Zeit für das Wesentliche habe (meine Menschen, Zeit für mich, Nichtstun, meinen Hobbies nachgehen, schreiben usw.).

Weil ich beim Auflösen des elterlichen Haushaltes erkannt habe, dass mir ausmisten und loslassen sehr leicht fallen – wahrscheinlich wegen meiner minimalistischen Philosophie –  unterstütze ich Frauen dabei, ihr Leben auszumisten, so dass sie – ebenfalls frei von Ballast – ihr Herzensprojekt verwirklichen können. Eine weitere Leidenschaft ist  Persönlichkeitsentwicklung, hiermit beschäftige ich mich außerdem seit vielen Jahren, verschlinge jedes Buch und jeden Podcast zu dem Thema “Gedanken ändern”, “positiv denken”, “wie Gedanken unser tun beeinflussen”.

Durch meine Arbeit als Aufräumcoach habe ich festgestellt, dass das Aufräumen nicht nur im Außen wichtig ist, sondern dass das Innere untrennbar damit verbunden ist. Aus diesem Grund geht es in meiner Arbeit – sowohl beim Coachen als auch beim Schreiben auf meinem Blog – immer mehr auch um das Aufräumen im Innen. “Wie innen, so außen. Wie außen, so innen.” Gut zu erkennen ist das bei Frauen, die sich von ihrem Partner getrennt haben. Wie oft gehen sie danach zum Friseur, damit die Veränderung im Innen auch im Außen sichtbar gemacht wird.

Aussortieren mit Bauchgefühl

Wir leben in einem Land, in dem es von Vielem sehr viel – wenn nicht sogar zu viel – gibt, was das Aufräumen und Reduzieren erschwert.
Wo fange ich im Außen an, wenn mich der Überfluss erdrückt und überfordert?

Petra: Die wichtigste Frage in meiner Arbeit vor Ort ist immer: “Macht es dich glücklich?” Durch das in-die-Hand-nehmen jedes einzelnen Gegenstandes erhalten wir immer eine Reaktion. Ob körperlich oder über den Gesichtsausdruck, das ist wirklich spannend zu sehen. Ich sehe oft vor der Kundin schon, ob sie sich von dem Gegenstand trennen möchte oder nicht. Der Kopf sagt oft noch etwas anderes, weil “es ja teuer war”, “weil Tante Betti das geschenkt hat”, “weil man das doch nicht weggeben kann”. Doch die körperliche Reaktion, das spontane Bauchgefühl lügt nie.

Ein Anfang wäre also, sich bei jedem Gegenstand zu fragen, ob es mich (noch) glücklich macht. Und wenn nicht? Dann kann es weg. Einer meiner Lieblingssprüche, der in meinem Büro hängt, lautet: “Was dich nicht glücklich macht, kann weg”.

 

Warum Ziele Persönlichkeitswachstum bedingen

Der zweite Schritt für ein aufgeräumtes Leben ist eine innere Arbeit.
Kannst du beschreiben, was wir im Innen alles aufräumen und entrümpeln können und wie das funktioniert? Dies ist ja nicht wirklich greifbar …

Petra: Unser Innen ist ein wahrer Schatz an Erfahrungen, alten Mustern, Glaubenssätzen. Meist laufen wir auf Autopilot, der eigentlich auch zu unserem Wohle handelt. Allerdings mag er keine Veränderung, er belässt alles am liebsten genau so, wie es ist. Was gut war, um uns genau hierher zu bringen, wo wir gerade sind. Um weiter zu kommen, um Ziele zu erreichen, müssen wir allerdings zu einer anderen Person werden – nämlich die, die am Ende die Ziele erreicht hat. Hierzu ist es nötig, den Autopilot, den Schweinehund, das Unterbewusstsein (es gibt unzählige Namen hierfür) zu überwinden – noch besser: mitzunehmen, um zu der Person zu werden, die wir sein müssen. Ziele sind sehr wichtig, um sich strecken zu müssen. Ein zu niedrig angesetztes Ziel lässt uns nicht wachsen, wir können nicht über uns und unsere Komfortzone hinauswachsen, entwickeln uns nicht weiter.

Um Glaubenssätze (also für uns bis dahin gegebene Wahrheiten) aufzulösen, ist es wichtig, diese überhaupt zu erkennen. Das geschieht oft nur in der Reflektion mit anderen Menschen, weil man seinen Glaubenssatz ja als wahr erachtet. Außerdem gibt es viele Muster und Strategien, die wir im Laufe unseres Lebens entwickelt haben, die uns das Leben einfacher machen. Das ist ja erst einmal von Vorteil, weil der Körper schnell reagieren kann, weil er z.B. in Gefahrensituationen immer so reagiert. Aber um Neues zu erleben sind neue Muster nötig. Im Konflikt z.B. immer mit einer Flucht zu reagieren lässt mich nicht an meiner Fähigkeit zur Kommunikation und Problemlösung arbeiten und wachsen. Deshalb hat mir persönlich hier die Arbeit mit Coaches oder Buddies geholfen, weil man sich seiner alten (negativen) Muster bewusst wird. Das Bewusstwerden ist der Anfang, dann sind gezielte Schritte nötig, die man immer und immer wieder geht, um diese Muster zu durchbrechen. Also werden nach und nach gute Gewohnheiten etabliert, man führt neue Routinen in bestimmten Situationen ein. Wie ein Raucher, der sich neue Rituale angewöhnen muss, um in Stress-Situationen nicht doch wieder zur Zigarette zu greifen.

Schlüssel zum Herzensprojekt

Du hilfst Frauen bei der Realisierung ihres Herzensprojekts.
Wie finde ich heraus, was das sein könnte, wenn ich selbst keine Idee habe?

Petra: Es gibt viele Möglichkeiten, der Idee auf den Grund zu gehen. V.a. ehrliche Beantwortung verschiedener Fragen, z.B.

  • Was hast du als Kind gerne gemacht?
  • Was wolltest du als Kind gerne werden?
  • Was würdest du arbeiten, wenn Geld verdienen keine Rolle spielen würde?
  • Worüber kannst du den ganzen Tag reden?
  • Was liest/hörst du in deiner Freizeit?
  • Wo sagen dir andere Menschen in deinem Umfeld, was du sehr gut kannst – obwohl du sagst, dass das doch nichts besonderes ist ;)?

Es ist wirklich spannend, Frauen an ihr Herzensprojekt heranzuführen. Weil im Coaching immer klarer wird, wofür sie losgehen wollen. Und sich dann so viele Türen öffnen, weil man die bewusste Entscheidung trifft, dass dies das große WARUM ist, warum sie plötzlich aufstehen wollen, warum die vorher niedrige Energie plötzlich hoch ist, warum sie nötige und unliebsame Aufgaben schneller erledigen können, um Zeit für ihr Projekt zu haben.

Du merkst schon, das ist genau DAS, wofür ich brenne 😉 Frauen zu zeigen, was sie alles können, wenn sie wollen. Wenn sie ein Ziel haben, öffnen sich plötzlich Türen, die vorher fest verschlossen waren.

Alltagsnahe Ideen für mehr Ordnung

Als Aufräumcoach hast du sicher viele Ideen für ein sortieres Leben. Was sind deine besten Tipps für ein aufgeräumtes Leben?

Petra:

  1. Weniger ist mehr
  2. Qualität vor Quantität
  3. Alle Gegenstände haben ihren festen Platz, den alle im Haushalt Lebenden kennen
  4. Dinge nach Gebrauch SOFORT wieder zurück an seinen Platz stellen/legen
  5. Ordentliche Rituale einführen (z.B. mein 15-Minuten-Ritual: 15 Minuten Timer stellen und jeden Abend durch’s Haus fegen, alles an seinen Platz zurückstellen und mit einem guten Gefühl ins Bett gehen)
  6. Vor dem Kauf überlegen: Macht mich das glücklich? Oder befriedigt das nur ein spontanes Gefühl?

Liebe Petra, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst. Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchte, wo finden sie dich (Website, soziale Medien)?

Petra: Ihr findet mich auf meiner Website unter: www.aufraeumerei.de
Und auf Instagram und Facebook.

Petra Bäumler unterstützt Frauen als Aufräumcoach ihr Leben im Innen und Außen aufzuräumen und das persönliche Herzensprojekt zu realisieren.

Aufräumcoach Petra Bäumler

Die Bedeutung von Zielen – 5 Fragen an den Autor Dennis Fischer

Dennis Fischer

Dennis Fischer hat über 500 Business-Ratgeber gelesen. Im Interview verrät er die Essenz aus allen Büchern, wie nachhaltiges Lesen gelingt und wie wir vom Wissen ins Tun kommen – vielen Dank, lieber Dennis

Erfolgreich um die Ecke denken

Hallo Dennis, du bist Autor, Berater und Speaker und hast in den letzten Jahren über 500 Business-Ratgeber gelesen. Damit begonnen hast du, weil deiner Ansicht nach sowohl in der Schule als auch in der Hochschule essenzielle Fragen nicht thematisiert wurden.
Welche Fragen sind dies beispielsweise? Und: Hast du die Antworten in den Büchern gefunden?

Dennis: Liebe Johanna, du hast mich um kurze Antworten auf deine Fragen gebeten. Alleine über dieses Thema könnte ich allerdings ein ganzes Buch verfassen. =)
Je weiter meine Schulzeit zurück liegt, desto mehr wird mir bewusst, wie wenig ich über das „eigentliche Leben“ gelernt habe. In der Schule wurde der Erfolg einzig und allein an Noten gemessen. Querdenkern, Schulschwänzern und Freaks wurde prophezeit, dass aus ihnen nie etwas wird, wenn sie schlecht in der Schule sind.
Mittlerweile ist mir klar, dass genau diese Menschen später wirklich Herausragendes leisten, weil sie um die Ecke denken. Weil sie sich Fragen stellen wie „Was bedeutet Erfolg für mich wirklich?“, „Wie gehe ich richtig mit Geld um?“ oder „Wie organisiere und strukturiere ich mich am besten?“.
Alle diese „Soft Skills“ haben wir in der Schule nie gelernt. Mal abgesehen von Themen wie Achtsamkeit, Meditation oder Programmierung.
Das ändert sich sicherlich aktuell. Aber bis es ein Thema auf den Lehrplan einer staatlichen Schule schafft, vergehen meistens 10 Jahre und mehr. Die Schule wird also immer hinterher sein.
Um zum Abschluss noch deine Frage zu beantworten: Ja, ich habe sehr viele Antworten in den Büchern gefunden. =)

Die Bedeutung von Zielen

Die Menschen haben sich schon immer Gedanken über den Sinn des Lebens, die persönliche Entwicklung und den Weg zum Glück gemacht.
Gibt es ein Thema, das du zwischen all den Buchdeckeln am häufigsten gefunden hast bzw. anders gefragt: Was ist die Essenz aus all deinen Lesestunden?

Dennis: Das ist richtig. Ich lese gerade ein Buch über die Stoiker. Wahnsinnig spannend, wie sich die Menschen schon 100 n. Chr. die gleichen Fragen gestellt haben, die wir uns heute noch stellen.
Die Essenz aus allen Büchern ist für mich wirklich das Thema „Ziele“. Warum solltest du deine Zeit besser managen, täglich Sport treiben oder monatlich 1.000 Euro ansparen, wenn du gar nicht weißt wofür du es tust?
Hier gilt wie immer das Zitat von Seneca: „Wenn du nicht weißt wohin du segeln willst, ist kein Wind der richtige.“
Erst wenn wir einen Grund, ein Ziel, eine Vision haben, fällt es uns leicht uns für die anderen Themen zu motivieren.

Wie man sich beim Lesen das Wichtigste merkt

Welche Möglichkeit hat sich für dich bewährt, um wichtige Infos aus Büchern, Magazinen oder Artikeln gut wiederfinden zu können?

Dennis: Ein Notizbuch für alle Bücher. Ich lese meine Bücher folgendermaßen: Während des Lesens markiere ich mit kleinen Haftmarkern interessante Stellen, die ich mir merken möchte. Im Anschluss gehe ich erneut durch das Buch und schreibe mir die markierten Stellen in mein Notizbuch heraus. So kann ich immer wieder durchblättern und mir spannende Denkanstöße in Erinnerung rufen.
Wenn sich aus einem Buch für mich konkrete To-Dos ergeben, die ich direkt umsetzen möchte, übertrage ich sie gleich in meine To-Dos-Liste.

Ein Trick, um die eigenen Ideen und Vorhaben umzusetzen

Wir leben in einer Wissensgesellschaft, das Knowhow für eine persönliche Veränderung ist überall verfügbar – doch umsetzen müssen wir die Impulse selbst. Dir geht es in deinem Tun darum, Menschen ins Handeln zu bringen und sie dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen – das ist die Königsdisziplin in der Gesundheitsförderung.
Kannst du einen Tipp oder eine Übung verraten, wie man langfristig vom Wissen ins Tun kommt, wenn man ein gutes Buch ausgelesen hat?

Dennis: Die 5-Minuten-Regel! Direkt nach dem Beenden eines Buches nimmst du dir 5 Minuten. Nicht mehr und nicht weniger. Du fragst dich: „Was kann ich in den nächsten 5 Minuten direkt umsetzen?“ Es gibt immer irgendetwas. Sich für einen Kurs anmelden, eine E-Mail schreiben, jemanden anrufen, etwas aussortieren ….
Meistens dauert es dann doch länger als 5 Minuten, aber das ist genau der Trick. Das Anfangen fällt uns am schwersten. Deshalb können wir uns hiermit leicht selbst überlisten.

Das passende Buch

Welche drei Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung kannst du – neben deinem eigenen „52 Wege zum Erfolg“ – besonders empfehlen?

Dennis: Das ist eine sehr gute Frage, auf die ich mittlerweile keine pauschale Antwort mehr geben möchte. Als ich vor 4 Jahren angefangen habe Bücher zu rezensieren und zu empfehlen, dachte ich jeder muss bestimmte Autoren gelesen haben: John Strelecky, Stephen Covey, David Allen, Cal Newport etc.
Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass jeder meiner Blogleser gerade eine andere Frage an das Leben hat. Die eine möchte endlich ihre Finanzen in den Griff bekommen, während der andere achtsamer werden will.
Wir sollten aufhören Bücher nur zu lesen, weil sie uns wärmstens empfohlen wurden oder 100 positive Amazon-Rezensionen haben. Stattdessen sollten wir uns ehrlich fragen: „Was ist gerade mein Engpass? Wo möchte ich aktuell wirklich besser werden? Was interessiert mich brennend?“.
Ein passendes Buch, das Antworten auf deine konkreten Fragen liefert, wirst du verschlingen und auch wirklich etwas daraus umsetzen.

Mehr über Dennis Fischer

Lieber Dennis, vielen herzlichen Dank für deine Zeit und dass du deine Gedanken mit uns teilst. Wenn meine Leser*innen mehr von dir und deinem Tun erfahren möchte, wo finden sie dich (Website, soziale Medien)?

Dennis: Danke dir! Gerne auf meiner Seite www.52ways.de oder auf meinem Podcast vorbeischauen, oder mich auf LinkedIn kontaktieren.

Dennis Fischer ist erfolgreicher Autor, Berater und Speaker. Bei allem was er tut, geht es ihm darum Menschen ins Handeln zu bringen und ihnen dabei zu helfen ihre Ziele zu erreichen.

Dennis Fischer - Krise als Chance